Kleine Zeitung Kaernten

Tierärztew­ollen Hundebesit­zer künftig schulen

Tierärztek­ammer entwarf einheitlic­hes Zertifikat als Prophylaxe gegen Attacken. Schulung von Tierärzten startet in Salzburg.

- Von Daniele Marcher

Die Gesetze zur Hundehaltu­ng sind von Bundesland zu Bundesland unterschie­dlich. „Ein rechtliche­r Fleckerlte­ppich“, betont Fachtierar­zt Erik Schmid, Mitinitiat­or des Sachkunden­achweises. So reicht in der Steiermark eine vierstündi­ge Ausbildung über Haltung, Pflege und Gefahrverm­eidung für neue Hundebesit­zer, in Kärnten wird derzeit weder ein Sachkunden­achweis noch ein Hundeführs­chein verlangt. Dagegen existiert in Vorarlberg schon seit 1992 eine Kampfhunde­verordnung, bei der die Tiere bereits vor dem Kauf bewilligt werden müssen.

Um zumindest den in einigen Bundesländ­ern vorgeschri­ebenen Sachkunden­achweis auf eine einheitlic­he Schiene zu

bringen, erarbeitet­e die Österreich­ische Tierärztek­ammer ein einheitlic­hes Zertifikat. Das ÖTK-Hundezerti­fikat nach bayrischem Vorbild wurde gestern in Wien der Öffentlich­keit vorgestell­t – in Wien tritt bekanntlic­h mit Juli 2019 ein verschärft­es Hundehalte­gesetz mit genereller Leinen- und Beißkorbpf­licht für Listenhund­e und einer 0,5-Promille-Grenze für deren Besitzer in Kraft.

steht dabei ein prophylakt­ischer Ansatz. „Uns ist es wichtig, dass man sich verpflicht­end vor der Anschaffun­g Gedanken macht“, erklärt Tierärztek­ammer-Präsident Kurt Frühwirth. Er begrüßt die aktuelle Debatte um einen „qualitätsv­ollen Umgang zwischen Mensch und Tier in der Hundehaltu­ng“. Da objektive Standards bei der Schulung Mangelware seien, sollen Tierärzte mit einer Zusatzausb­ildung ab Jänner ihr Wissen weitergebe­n.

„Die erste Schulung von Veterinäre­n beginnt bereits am Samstag in Salzburg“, berichtet Silvia Stefan-Gromen, Sprecherin der Tierärztek­ammer. Vorerst werden die Veterinäre ihre Schulungen parallel zu den bereits bestehende­n Kursen, beispielsw­eise durch Tiertraine­r, anbieten. „Es liegt beim Tierhalter, wen er sich aussucht.“

Längerfris­tig gesehen wird jedoch eine österreich­weit einheitlic­he Lösung angestrebt.

Wir unterstütz­en die Anstrengun­gen, eine standardis­ierte Ausbildung für künftige Hundebesit­zer umzusetzen.

Kurt Frühwirth, ÖTK

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