Villach verbannt als erste Stadt Plastiksackerln vom Wochenmarkt.
Villach führt Plastikverbot am Wochenmarkt ein. Auch St. Veit steigt auf Papier und Jute um. Gesetz passierte Ministerrat.
In Villach wird das Plastiksackerl untragbar – zumindest auf dem Wochenmarkt. Ab Jänner sollen Gemüse, Käse und Prosciutto dort nur mehr in Papiersackerl verkauft werden. Villach setzt damit als erster Wochenmarkt Kärntens auf ein Plastikverbot. Umgestellt wird auf kompostierbare und verschließbare Bio-Tragetaschen, produziert in Fürnitz.
„Wir starten eine Offensive im Sinne der Nachhaltigkeit, die sich hoffentlich bald auf alle 35 Märkte im Land ausweiten wird“, sagt der Villacher Nationalratsabgeordnete und Initiator der Offensive Peter Weidinger (ÖVP). Die Kosten für die Umstellung teilen sich die Stadt und der dortige Marktverein. „20.000 Sackerl belaufen sich auf 2500 Euro. Wir gehen davon aus, dass wir mit der Anzahl der Tragetaschen ein halbes Jahr auskommen werden“, sagt der Villacher Marktreferent Christian Pober (ÖVP).
Auch in St. Veit wollen Fieranten ab 2019 einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Statt Plastik gibt es auf dem Bauernmarkt Jute, Baumwolle und Papier. „Die Sackerl sind hochwertig und mit dem Logo der Stadt
Auf Märkten, wo Bio großgeschrieben wird, sollte Plastik keinen Platz haben. Ich hoffe, dass sich auch andere Märkte dem Verbot anschließen. Peter Weidinger, Abgeordneter
versehen“, sagt Pressesprecher Andreas Reisenbauer. Ein Papiersackerl kostet zehn Cent und wird den Kunden beim Kauf mitverrechnet. Jute- und Baumwollsackerl werden um zwei und drei Euro für den Mehrfachgebrauch verkauft. Ein Plastikverbot wollen Stadt und Fieranten aber nicht aus- sprechen, „der Kunde soll primär sensibilisiert werden“, sagt Reisenbauer.
Am Klagenfurter Wochenmarkt will man im kommenden Jahr nachziehen. „Vor Herausforderungen stellen uns derzeit noch die nassen Produkte, auch dafür wird es aber eine Lösung geben“, sagt Marktleiter Peter Zwanziger. Spätestens Ende 2019 soll das Plastik aber ausgedient haben.
Das Bundesgesetz zum Totalverbot für Plastiksackerl ab dem Jahr 2020 passierte gestern den Ministerrat. Ergänzend zum Verbot sollen Plastikverpackungen um bis zu 25 Prozent reduziert werden.