Angela Schweiger ist seit 53 Jahren beim Grenzlandchor Arnoldstein.
Angela Schweiger (80) lebt für das Singen. Seit 53 Jahren ist sie beim Grenzlandchor Arnoldstein.
Wenn Angela Schweiger über das Singen zu reden beginnt, strahlt sie über ihr ganzes Gesicht. „Musik hat mich schon immer begleitet, die Eltern und alle Geschwister haben gesungen“, erinnert sich Schweiger, die 1938 in Camporosso bei Tarvis geboren wurde.
1945 übersiedelte die Familie nach Villach, wo Schweiger mit zehn Jahren beim Jugendkirchenchor St. Nikolai mitgesungen hat. Später ist sie auch noch beim Kirchenchor St. Leonhard eingestiegen, weil sie gar nicht genug bekommen konnte. „Das Singen war einfach in mir.“Mit 15 Jahren durfte sie die „Krönungsmesse“von Wolfgang Amadeus Mozart mitsingen. „Das war für mich ein Traum“, sagt sie. In einem Chor dabei zu sein, bedeutete aber auch, einen Fixpunkt im Leben zu haben, sich aufgehoben zu fühlen. „Und man hatte keine Zeit für Dummheiten.“
Nach dem Abschluss der dreijährigen Fachschule für Damenkleidermacher in Villach, lernte sie ihren Mann, Heribert Schweiger, kennen. „Er hat bei der BBU gearbeitet, daher sind wir nach Arnoldstein gezogen.“Bald darauf sind auch die beiden Töchter zur Welt gekommen. „Ich habe viel Energie in die Familie gesteckt, aber immer gespürt, dass mir etwas fehlt“, erinnert sie sich. Und bei ihrer Leidenschaft für das Singen war es dann nur eine Frage der Zeit, bis sie zum „Grenzlandchor Arnoldstein“gestoßen ist. „Mit 27 Jahren bin ich dort eingestiegen und seitdem fix dabei.“Eine unglaubliche Zeit sei das gewesen und „ist es auch
bis heute noch“. Chorreisen führten die Kärntnerin unter anderem nach Griechenland, Südafrika, Brasilien, Australien oder Dubai.
„Die Gemeinschaft im Chor ist großartig“, sagt sie. Besonders gemerkt habe sie das, als ihr Mann vor zehn Jahren gestorben ist. „Das gemeinsame Singen hat meinen Schmerz damals halbiert.“Manchmal, wenn sie an die Zukunft denke, spüre sie jetzt schon die große Lücke, die ein Weggehen vom Chor in ihr hinterlassen würde. „Aber so lange ich körperlich und mental fit bin, verdränge ich diesen Gedanken. Und so lange ich auch gesanglich noch meine Leistung bringe, will ich weitermachen.“
Ein zufriedenes und glückliches Leben führe sie, gehe gerne in die Natur hinaus oder kümmere sich um die fünf Enkelinnen und zwei Urenkelinnen. „Alles Töchter, die Trägerinnen des Lebens“, sagt Schweiger stolz und freut sich auch schon auf die Auftritte beim „Kärntner Advent“am Samstag und Sonntag in Wien. „Da bin ich auch von Anfang an dabei gewesen.“