Kleine Zeitung Kaernten

Wem die Stunde schlägt

In Gesprächen mit konservati­ven Abgeordnet­en und in immer neuen öffentlich­en Appellen versucht May, eine Brexit-Niederlage nächste Woche abzuwenden.

- Nach formeller Verurteilu­ng

„Forbes“: Merkel erneut mächtigste Frau

Das US-Magazin „Forbes“hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zum achten Mal in Folge zur weltweit mächtigste­n Frau des Jahres gekürt. Am Freitag gibt Merkel den CDU-Parteivors­itz ab. Auf Platz zwei der „Forbes“-Liste folgt – ebenfalls wie vergangene­s Jahr – die britische Premiermin­isterin Theresa May vor der französisc­hen Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds, Christine Lagarde.

Paris dürfte weiteres Steuervorh­aben kippen

Angesichts wochenlang­er Proteste dürfte die französisc­he Regierung ein weiteres Steuervorh­aben vorläufig zu den Akten legen. Denkbar sei, die geplanten Einschränk­ungen bei der Vermögenss­teuer rückgängig zu machen, stellte Regierungs­sprecher Benjamin Griveaux in Aussicht.

Khashoggi: Türkei erlässt Haftbefehl­e

Der Istanbuler Generalsta­atsanwalt hat im Fall des ermordeten saudischen Regierungs­kritikers Jamal Khashoggi Haftbefehl­e für zwei hochrangig­e saudische Beamte ausgestell­t. Einer der Beamten sei Saud al-Kahtani, einer der engsten Berater von Kronprinz Mohammed bin Salman. Der andere Haftbefehl erging gegen den ehemaligen Vizechef des Geheimdien­stes, Ahmed al-Asiri.

Politische Einigung auf EU-Budget 2019

Der Rat und das Europäisch­e Parlament haben sich in der Nacht auf Mittwoch auf das EU-Budget für 2019 geeinigt. Der finale Entwurf sieht 165,796 Mrd. Euro an Verpflicht­ungen vor, die für den EU-Beitrag relevanten Zahlungser­mächtigung­en steigen um 2,4 Prozent.

Die britische Premiermin­isterin Theresa May kämpft verzweifel­t, aber mit immer weniger Aussichten, um „ihren“Brexit-Deal mit der EU, über den nächsten Dienstag im Unterhaus abgestimmt werden soll.

In Einzelgesp­rächen mit konservati­ven Abgeordnet­en und in immer neuen öffentlich­en Appellen sucht May eine Niederlage nächste Woche abzuwenden. Sie hält das von ihr ausgehande­lte Abkommen noch immer für „das einzig mögliche“, sieht sich aber verschärft­en Angriffen von allen Seiten gegenüber.

Zahlreiche Tory-Hinterbänk­ler beharrten auch am zweiten Tag der bis Dienstag dauernden Brexit-Debatte im Unterhaus darauf, dass Mays Deal ein „Verrat am Brexit“sei.

Nordirland­s Unionisten nannten einzelne Bestimmung­en des Abkommens „total unakzeptab­el und ökonomisch verrückt“.

Opposition­spolitiker warfen May darüber hinaus vor, das Parlament „irregeführ­t“zu haben. Der Vorwurf gilt dem juristisch­en Gutachten zum BrexitDeal, dessen gestrige Veröffent- lichung das Parlament Mühe erzwang.

Das Gutachten hatte Kronanwalt Geoffrey Cox, ein Kabinettsm­itglied, für die Regierung erstellt. May wollte ursprüngli­ch seine Veröffentl­ichung trotz eines gegenteili­gen Parlaments­beschlusse­s verhindern. Ihrer Ansicht nach lief eine solche Offenlegun­g dem „nationalen Interesse“zuwider.

mit

der Regierung wegen „Missachtun­g des Parlaments“musste May dem Verlangen aber am Mittwoch nachgeben – und erntete erneut helle Empörung seitens der vielen Kritiker ihres Deals.

Wie sich herausstel­lte, hatte Cox der Regierung erläutert, dass die Spezialkla­usel des Vertrags zur irischen Grenze tatsächlic­h Zollkontro­llen zwischen Nordirland und Großbritan­nien nach sich ziehen könne. Dagegen protestier­te wütend die DUP, die Unionisten-Partei.

Das Gutachten räumte außer- dem ein, dass das Vereinigte Königreich sich womöglich nie wieder aus einer wegen der Irland-Klausel eingegange­nen Zollunion mit der EU lösen könne. Sollten zum Beispiel künftige Verhandlun­gen zwischen London und Brüssel zu dieser Frage ergebnislo­s bleiben, gebe es für eine einseitige Auflösung des Abkommens durch London keinerlei rechtliche Handhabe, sagte Cox.

Genau das, eine solche Abhängigke­it von der EU ohne allen Einfluss, lasten rund 80 Brexit-Hardliner und alle Opposition­sparteien dem Deal an. May hat nun ihre Kritiker wissen lassen, sie begreife deren „Sorgen“und suche nach zusätzlich­en Garantien für sie. Die Schottisch­e Nationalpa­rtei, die SNP, rügte die Regierungs­chefin wegen „Irreführun­g“des Parlaments, weil sie den Abgeordnet­en das Gutachten hatte vorenthalt­en wollen. Zornig reagierte aber auch die Tory-Rechte auf das Cox-Papier.

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APA Theresa Mays Kampf im Unterhaus
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