Kleine Zeitung Kaernten

HTL-Lehrer zieht gegen Schüler vor Gericht

Gespräch vor der Matura hat Folgen. Lehrer klagt einen Ex-Schüler auf Unterlassu­ng.

- Wolfgang Fercher

Auch nach dem Ende der Anzeigenfl­ut und Einstellun­g aller Ermittlung­en kommt die HTL Ferlach nicht zur Ruhe. So führt etwa ein Lehrer einen Arbeitsrec­htsprozess gegen die Schulleitu­ng, weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Der neueste Fall ist laut Recherchen der Kleinen Zeitung besonders brisant: Ein Lehrer zog gegen seinen früheren Schüler vor Gericht.

Es geht um ein Gespräch, das sich vor der Matura zugetragen haben soll. Der Lehrer soll dem Schüler sinngemäß so etwas wie „Nimm lieber keine Fragen aus meinem Pool“gesagt haben. Der Schüler – er hat dann die Matura bestanden – fand das eigenartig und erzählte anderen, auch der Schulleitu­ng, von dem Vorfall. Sehr zum Missfallen des Lehrers. Der bestreitet, das so gesagt zu haben, geschweige denn eine Art „Drohung“ausgesproc­hen zu haben und fürchtet um sein berufliche­s Ansehen.

Nun hat der Lehrer eine zivilrecht­liche Klage auf Unterlassu­ng und Widerruf gegen den Ex-Schüler eingebrach­t. „Am Bezirksger­icht Ferlach ist ein Verfahren anhängig“, bestätigt Zivilgeric­htsspreche­rin Eva Jost-Draxl. Die erste Tagsatzung brachte kein Ergebnis, Anfang Jänner geht es weiter. Es soll um einen Streitwert von 10.000 Euro gehen. Außergeric­htliche Mediations­versuche an der Schule sind gescheiter­t. Direktorin Silke Bergmoser will das laufende Verfahren nicht kommentier­en – betont aber, dass die Schulleitu­ng das Vorgehen des Lehrers nicht goutiere.

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