HTL-Lehrer zieht gegen Schüler vor Gericht
Gespräch vor der Matura hat Folgen. Lehrer klagt einen Ex-Schüler auf Unterlassung.
Auch nach dem Ende der Anzeigenflut und Einstellung aller Ermittlungen kommt die HTL Ferlach nicht zur Ruhe. So führt etwa ein Lehrer einen Arbeitsrechtsprozess gegen die Schulleitung, weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Der neueste Fall ist laut Recherchen der Kleinen Zeitung besonders brisant: Ein Lehrer zog gegen seinen früheren Schüler vor Gericht.
Es geht um ein Gespräch, das sich vor der Matura zugetragen haben soll. Der Lehrer soll dem Schüler sinngemäß so etwas wie „Nimm lieber keine Fragen aus meinem Pool“gesagt haben. Der Schüler – er hat dann die Matura bestanden – fand das eigenartig und erzählte anderen, auch der Schulleitung, von dem Vorfall. Sehr zum Missfallen des Lehrers. Der bestreitet, das so gesagt zu haben, geschweige denn eine Art „Drohung“ausgesprochen zu haben und fürchtet um sein berufliches Ansehen.
Nun hat der Lehrer eine zivilrechtliche Klage auf Unterlassung und Widerruf gegen den Ex-Schüler eingebracht. „Am Bezirksgericht Ferlach ist ein Verfahren anhängig“, bestätigt Zivilgerichtssprecherin Eva Jost-Draxl. Die erste Tagsatzung brachte kein Ergebnis, Anfang Jänner geht es weiter. Es soll um einen Streitwert von 10.000 Euro gehen. Außergerichtliche Mediationsversuche an der Schule sind gescheitert. Direktorin Silke Bergmoser will das laufende Verfahren nicht kommentieren – betont aber, dass die Schulleitung das Vorgehen des Lehrers nicht goutiere.