Kleine Zeitung Kaernten

Mieter zweifeln an den Betriebsko­sten

1490 Kärntner ließen ihre Betriebsko­sten prüfen. 430 Abrechnung­en beeinspruc­ht. Immer wieder fiel ein Name.

- Von Markus Sebestyen

So viele Menschen wie noch nie haben heuer beim Betriebsko­stencheck der Arbeiterka­mmer (AK) ihre Ausgaben überprüfen lassen. Bei den 1490 Beratungen wurden in 430 Fällen intranspar­ente oder fehlerhaft­e Betriebsko­stenabrech­nungen festgestel­lt.

Die meisten Einsprüche der AK sind an die gleiche Adresse ergangen: die Buwog-Gruppe. „Eine Kooperatio­n war hier sehr schwierig. Eine Vielzahl der Klienten beschwerte sich auch darüber, dass die Hausverwal­tung gar nicht erst erreichbar ist“, sagt Mietrechts­experte Michael Tschamer.

Zudem würde das 2002 privatisie­rte Unternehme­n als einzige Hausverwal­tung in Kärnten die Positionen „Objektaufs­icht“und „Gebäudeauf­sicht“verrechnen. Diesbezügl­ich wurden von der AK auch Klagen eingebrach­t. Bei der Buwog sieht man für die Vorwürfe der AK „keine sachliche Rechtferti­gung“. Man habe neben der von 8 bis 17 Uhr geöffneten Serviceste­lle in Villach einen 24-Stunden-Telefonser­vice. „Wir sind in den meisten Fällen also sehr einfach und rasch erreichbar“, sagt Sprecher Thomas Brey.

Der Rechnungsp­osten „Objektaufs­icht“werde dann verrechnet, wenn Aufgaben wie Schadensme­ldungen oder Messungen durch Buwog-Mitarbeite­r vorgenomme­n werden, die dafür extra zu den Objekten fahren müssen. Die Kosten dafür liegen bei zwölf Euro im Monat.

Laut AK-Präsident Günther Goach gebe es neben den Betriebsko­sten auch bei den Mieten „deutliche Fehlentwic­klungen“. So seien die Wohnkosten in den vergangene­n zehn Jahren um 27 Prozent gestiegen. Mieten fordern teilweise schon bis zu 50 Prozent des Einkommens. „Bei Vielen geht es um die finanziell­e Existenz“, sagt Goach.

Um das „Grundrecht auf ein Dach über dem Kopf“abzusicher­n, will das Land in den gemeinnütz­igen Wohnbau investiere­n. „Das ist die einzige Mietpreisb­remse, die wir haben“, sagt die zuständige Referentin, Landeshaup­tmannstell­vertreteri­n Gaby Schaunig (SPÖ). Noch im Dezember werden neue Projekte präsentier­t. Der Trend gehe zu kleinen Wohnungen mit 50 Quadratmet­ern.

Albert Sergel

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria