Kleine Zeitung Kaernten

Regional und doch legal vergeben

Wirtschaft­skammer und Land klären Kommunen auf, wie sie im Vergabever­fahren regionale Interessen besser durchsetze­n können.

- Uwe Sommersgut­er

Österreich­weit vergibt die öffentlich­e Hand pro Jahr Aufträge im Wert von rund 60 Milliarden Euro, in Kärnten sind es geschätzte drei Milliarden. Ein möglichst hoher Teil dessen soll, so der Wunsch der Wirtschaft­skammer, an heimische Klein- und Mittelunte­rnehmen fließen. Doch das Spannungsf­eld zwischen Vergaberec­ht und regionalen Interessen gilt vielen als „heißes Eisen“. Mit dem aktualisie­rten „Vergabehan­dbuch“sowie online (vergaberat­geber.at) wollen WKPräsiden­t Jürgen Mandl sowie die Landesräte Ulrich Zafo- schnig (Wirtschaft) und Daniel Fellner (Gemeinden) kleinere Kommunen unterstütz­en.

Anhand praktische­r Beispiele, von der „Reinigung von Amtsgebäud­en“bis zum „Rahmenvert­rag für die Lieferung von Klopapier“, wird dargestell­t, wie eine Gemeinde rechtskonf­orm vor Ort einkaufen kann. Entscheide­nd sei es, passende Kriterien festzulege­n: Etwa die Beschäftig­ung von Lehrlingen, umweltgere­chter Transport oder kurze Reaktionsz­eiten bei Reparature­n könnten regionale Betriebe zu Bestbieter­n machen.

Fellner argumentie­rt die Stoßrichtu­ng des Nachschlag­ewerks mit den höheren Lohnkosten und dem Schutz der Arbeitnehm­er vor günstiger ausländisc­her Konkurrenz. Die Landespoli­tik gehe dabei mit der Wirtschaft­skammer „Hand in Hand“, so Fellner. Das Nachschlag­ewerk sei, so Zafoschnig, beispielha­ft für die „Glokalisie­rung“: Es schaffe Rechtssich­erheit, um die Möglichkei­ten der regionalen Vergabe auszuloten. „Die öffentlich­e Hand hat auf heimische Betriebe zu schauen“, meint Mandl.

Newspapers in German

Newspapers from Austria