Komödien aus dem Schmelztiegel der Nationen
Johann Nestroy, Ferdinand Raimund, Dimitré Dinev: 2019 stehen die Komödienspiele im Zeichen von Altösterreich.
Wir wollen zeigen, was Österreich einmal ganz selbstverständlich war: ein Schmelztiegel der Nationen.“Angelica Ladurner, Intendantin des Ensemble Porcia, setzt im kommenden Jahr auf Komödien aus Altösterreich – und damit durchaus auch ein (gesellschafts-)politisches Statement: „In unseren Tagen bereitet es jedem Menschen, dem Toleranz, Offenheit und Menschlichkeit ein selbstverständliches Anliegen sind, große Sorgen mitansehen zu müssen, wie eine europäische Vision infrage gestellt wird“, so Ladurner. Ihre Antwort: Komödie als Abbild des einstigen Vielvölkerstaats und als Spiegel der Gesellschaft.
Den Auftakt macht der Urvater des österreichischen Volkstheaters: Mit Johann Nestroys „Der Zerrissene“wird der Theaterwagen, in seinem fünften Jahr bereits eine Erfolgsgeschichte, Dorf- und Stadtplätze, Schulhöfe und Firmengelände bespielen (ab 1. Juni in Kärnten).
Im Schloss Porcia selbst startet die Saison am 12. Juli mit Ferdinand Raimunds Zaubermärchen „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“. Das Kinderstück „Sissi, die Mäusekaiserin“steuert Angelica Ladurner höchstpersönlich bei (Premiere 13. Juli). In Dimitré Dinevs „Eine heikle Sache, die Seele“bekommt eine Leiche viel zu tun (ab 14. Juli im Salamancakeller, wo auch Bilder von Zoran Muˇsicˇ zu sehen sein werden). Mercedes Echerer inszeniert Alexander LernetHorenias „Ollapotrida“und Dora Schneider „Lili, das Mädchen aus der Fremde“des ungarisch-österreichischen Autors Jánoz Vaszary. Insgesamt also sechs Eigenproduktionen, die man mit einem 26-köpfigen Ensemble auf die Beine stellt. Das Budget beträgt eine Million Euro (200.000 Euro gibt es vom Land Kärnten), die Hälfte davon muss selbst hereingespielt werden.
für die Saison 2019 gibt es ab sofort. Tel. (047 62) 42 020. Porcia-Chefin Angelica Ladurner