Kleine Zeitung Kaernten

Vater abgeschobe­n: Familie reist hinterher

Nach Abschiebun­g von Magomed Magomedov kehren auch Frau und Kinder nach Dagestan zurück. Sie wollen sich nicht mehr verstecken.

- Von Mersiha Kasupovic Schweren Herzens

Mit Rückschläg­en und Hoffnungsl­osigkeit kennt sich die Flüchtling­sfamilie Magomedov, die 2013 aus Russland nach Osttirol kam und sich in Lienz gut integriert hat, nur allzu gut aus. Nach der Abschiebun­g des Familienva­ters Magomed Magomedov am 17. September nach Dagestan, ist seine Frau Nasibat Kamelova mit den Töchtern Salia, Alia und Safia untergetau­cht – sonst hätte man sie ebenfalls abgeschobe­n. Die vielen Solidaritä­tsbekundun­gen aus Osttirol und der Kirche verhallten ungehört. 5300 Unterschri­ften wurden für die Magomedovs gesammelt. Neben der Stadtgemei­nde Lienz sprach sich auch der Innsbrucke­r Bischof Hermann Glettler für ein humanitäre­s Bleiberech­t aus. Zudem wurde in Lienz und Innsbruck ein Lichtermee­r für die Familie veranstalt­et. Doch vergeblich.

„Ende November wurde vom Bundesverw­altungsger­icht (BVwG) der Antrag auf ein humanitäre­s Bleiberech­t für die Familie abgelehnt. Es gibt die Möglichkei­t, dagegen eine außerorden­tliche Revision bezie- hungsweise eine Beschwerde beim Verfassung­sgerichtsh­of einzubring­en“, sagt Sepp Brugger, Anwalt der Familie.

Der Frau fehle die Energie, weiter auf eine positive Entscheidu­ng über ein humanitäre­s Bleiberech­t zu hoffen. Zudem habe sie keine Kraft mehr, sich weiterhin in Österreich zu verstecken: „Meinem Mann geht es nicht gut. Er sehnt sich nach seiner Familie.“Und auch die Kinder vermissen ihn.

hat Kamelova daher die Entscheidu­ng getroffen, gemeinsam mit ihren drei

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