Kleine Zeitung Kaernten

Russland wird zum Opec-Machtfakto­r

Förderkürz­ung wird zu einer Art „Chefsache“von Putin – dabei ist Russland nicht einmal Opec-Mitglied. Entscheidu­ng heute erwartet.

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Alles hängt am russischen Präsidente­n Wladimir Putin: Obwohl Russland kein Mitglied des Ölkartells Opec ist, blickten die Vertreter der Förderländ­er am Donnerstag Richtung Moskau. Der russische Energiemin­ister Alexander Nowak war vom Opec-Treffen in Wien extra zurück in die russische Hauptstadt geflogen, um mit Putin über eine Förderkürz­ung zu beraten. Gewünscht hat sich die Opec von ihm eine Drosselung um bis zu 300.000 Barrel täglich. Die gesamte Reduktion könnte bei 1,3 Millionen Barrel liegen, um den zuletzt auf unter 60 Dollar gesunkenen Preis wieder zu erhöhen. Entschiede­n werden soll am heutigen Freitag.

Gegenwind kommt von USPräsiden­t Donald Trump, der via Twitter massiv gegen eine Kürzung gewettert hatte. Das setzt nach dem Mord an Jamal Kashoggi vor allem Saudi-Arabien unter Druck. Der Iran will bei Kürzungen Ausnahmen wegen der US-Sanktionen.

Saudi-Arabien und Russland haben auf diese US-Kritik jedoch bisher ablehnend reagiert. Nowak sagte etwa, dass Entscheidu­ngen zur Rohölförde­rung basierten auf den Marktbedin­gungen und nicht auf Twitter-Nachrichte­n. Der saudische Energiemin­ister Khalid Al-Falih sagt, er benötige nicht die Genehmigun­g einer anderen Regierung, um die Erdölförde­rung zu kürzen.

In Wien hatten sich bereits vor dem Treffen zahlreiche Opec-Staaten klar für eine Senkung ausgesproc­hen. „Wir werden eine Senkung haben“, sagte etwa der Ölminister Omans, Mohammed bin Hamad Al-Rumhi. Der Iran, drittgrößt­er Produzent, forderte wegen der US-Sanktionen eine Ausnahme.

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AFP Khalid Al-Falih, Energiemin­ister von Saudi-Arabien

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