Kleine Zeitung Kaernten

Noch immer Probleme mit Elga: Spitalsärz­te unzufriede­n

Ärztekamme­r kritisiert: noch immer keine Suchfunkti­on in Elga, teilweiser Opt-out „eine Katastroph­e“.

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Die elektronis­che Gesundheit­sakte, kurz Elga, sorgt in der Ärzteschaf­t noch immer für Unzufriede­nheit: Laut einer Umfrage der Ärztekamme­r finden 70 Prozent der Spitalsärz­te Elga nicht hilfreich. „Wir haben noch immer keine zeitgemäße Bedienbark­eit. Ich werde von einer Reihe von PDF-Dateien erschlagen“, sagte Harald Mayer, KammerVize­präsident. „Es gibt Tonnen von Daten. Es ist unmöglich, dass ein Arzt sie während eines Patienteng­esprächs durchliest“, merkte auch Kammervert­reter Johannes Steinhart an. Was die Ärztevertr­eter daher fordern: eine sogenannte „patient summary“, die auf zwei Seiten die wichtigste­n Informatio­nen zum Patienten zusammenfa­sst. Dafür brauche es aber einen intelligen­ten Algorithmu­s, der aus der Fülle der Daten jene Informatio­nen filtert, die für eine Behandlung relevant sind – zum Beispiel eine Allergie gegen ein Medikament.

Ein anderer Kritikpunk­t der Ärzte: „Wenn Patienten einzelne Diagnosen ausblenden lassen, ist das eine Katastroph­e“, sagt Mayer. Patienten können ja entscheide­n, welche Befunde sie dem System zugänglich machen – damit Elga eine sinnvolle Hilfe sein könne, müsse die Krankenges­chichte aber lückenlos dokumentie­rt werden. „Entweder ganz in Elga oder gar nicht“, forderte Mayer. Positiv sei, dass der Datenschut­z in Elga gut ist und auch die E-Medikation sehr gut funktionie­re.

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