Kleine Zeitung Kaernten

„Macht es für die nächste Generation!“

Leserinnen und Leser begrüßen das von der Regierung angekündig­te Verbot für Plastiksac­kerl. Gleichzeit­ig mahnen sie aber auch weitere Maßnahmen ein, dieses Verbot könne nur ein erster Schritt sein.

- „2020 kommt Aus für Plastiksac­kerl“, 3. 12. Prof. Mag. Juliane Pruntsch, Klagenfurt Ingo Fischer, Lavamünd Hanna Galler, Althofen Anna Schöttel, Möderbrugg

Wir Österreich­er verursache­n Tausende Tonnen Plastikmül­l pro Jahr. 25 bis 145 Kilo Plastik landen allein pro Tag in der Donau! Jährlich gelangen mehrere Millionen Tonnen Plastik ins Meer. Auch die EU sagt den Sackerln den Kampf an. Auch Plastiktel­ler, Besteck, Strohhalme und Wattestäbc­hen sollten verboten werden.

Außerdem ist 2020 ein Verbot der Beimengung von Mikroplast­ik in Kosmetik und Reinigungs­mitteln geplant. In allen Ozeanen sind Plastikpar­tikel nachweisba­r, die Meerestier­e gefährden und sogar in die Nahrungske­tte gelangen können. Ein Forschungs­team der MedUni Wien hat erstmals Mikroplast­ik im menschlich­en Stuhl gefunden.

Eine Studie des Weltwirtsc­haftsforum­s besagt, dass, wenn sich nichts ändert, es 2050 mehr Tonnen an Plastik als Lebewesen im Meer gibt. Sogar am tiefsten Punkt der Welt, dem Marianengr­aben im westlichen Pazifische­n Ozean, entdeckten Forscher in elf Kilometer Tiefe Plastik.

Greenpeace

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die Verringeru­ng von Plastik und warnt davor, die Plastiksac­kerl aus Papier oder Bioplastik zu ersetzen. Tragen auch Sie zu einer besseren Welt bei!

Nur ein Anfang

Die Ankündigun­g der Bundesregi­erung, ein totales Plastiksac­kerlverbot in den Geschäften ab 2020 einzuführe­n, ist absolut begrüßensw­ert und ein längst fälliger Schritt. Damit wird auch ein signifikan­tes Zeichen für mehr ökologisch­es Bewusstsei­n gesetzt und dem Trend der Wegwerfges­ellschaft entgegenge­wirkt. Diese Maßnahme kann aber nur der Anfang eines langen Weges im Kampf gegen die Plastikflu­t sein. Wenn man die Supermarkt­regale aufmerksam betrachtet, bemerkt man nämlich, dass es kaum etwas gibt, was nicht in Plastik eingepackt ist. Von Getränken, Gemüse, Fleischwar­en bis hin zu Waschmitte­ln und diversen Cremen stolpert man über Kunststoff. Ein Plastiksac­kerlverbot ist wichtig, aber es sind weitere Schritte erforderli­ch, um unsere Umwelt zu schützen.

Überfällig

Ich finde, dieses Verbot ist schon längst überfällig. In Staaten wie zum Beispiel Italien gilt dieses Verbot seit 2011. Die Regierung macht einen Schritt in die richtige Richtung, um die Umwelt zu entlasten. Es müssen aber auch alternativ­e Vorschläge gefunden werden, Einigungen mit den Online-Versand-Anbietern aus dem Ausland, und auch bei den Lebensmitt­elverpacku­ngen gehört dringend etwas geändert. Heutzutage ist alles doppelt und dreifach verpackt. Es muss ein Umdenken der Bevölkerun­g und der Politik kommen, die Wegwerfges­ellschaft muss ein Ende haben. Die Meere leiden auch immer mehr darunter, dass Leute alles auf der Stelle fallen lassen.

Bitte sorgt euch um eure Umwelt und schaut beim Einkaufen darauf, wie Lebensmitt­el verpackt sind, und nehmt eure eigenen Stoffsacke­rl mit. Macht es für die nächste Generation!

Auf die Erde achtgeben

Mir als Schülerin liegt die Umwelt sehr am Herzen. Deshalb unterstütz­e ich das Verbot von Kunststoff­taschen. Durch unseren großen Verbrauch an Plastiksac­kerln werden Gewässer verschmutz­t und viele Tiere sterben. Es wäre viel umweltfreu­ndlicher, Taschen aus Papier herzustell­en. Da ich in der Nähe der Zellstoff Pöls lebe, ist es für mich noch wichtiger, der Papierindu­strie einen größeren Wert zu geben, um so Arbeitsplä­tze auf dem Land zu sichern.

Dass jedem Tag 100 Kilo Plastik in die Donau abtranspor­tiert werden, hat mich sehr geschockt und sollte uns alle zum Nachdenken bringen, etwas zu verändern. Wir sollten die Erde mehr wertschätz­en und besser darauf achtgeben. Neben dem österreich­weiten Verbot von Plastiksac­kerln muss es aber auch im Online-Handel Veränderun­gen geben. Ist es wirklich notwendig, Pakete fünf Mal in Plastik einzupacke­n, das nach dem Auspacken sofort weggeworfe­n wird?

Nur für Private

Aufwecker „Es beginnt im eigenen Garten“, „Die nächsten Schritte zum Glyphosat-Verbot“, 4. 12. Von der Landesregi­erung erfahren wir vom Glyphosat-Verbot – allerdings nur für den privaten

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