Kleine Zeitung Kaernten

Immer mehr und mehr

- DI Karl-Heinz Rudolph, Strau „Kelag: ,Land muss Farbe bekennen‘“, 30. 11. Dr. Josef Feldner, Obmann BirdLife Kärnten Manfred Cesnik, Klagenfurt Rosemarie Kapeller, Paternion

Bereich, ausgenomme­n sind die Landwirtsc­haft und die Gärtnereie­n. In den anderen Bundesländ­ern gibt es ohnehin überhaupt kein Verbot. Diese Vereinbaru­ng ist für mich das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurde. Über die Herren von der ÖVP im Landtag betreffend deren Meinung zu einem Glyphosat-Verbot kann ich nur den Kopf schütteln. Wir Verbrauche­r sind wieder ohne Beachtung geblieben.

Zeichen unserer blinden Zerstörung­swut an der Natur unter den Insignien des Fortschrit­ts findet man zuhauf und munter soll es weitergehe­n. Es muss immer mehr und mehr sein und unter dieser Prämisse müssen wir mehr Strom produziere­n, koste es, was es wolle. Ob die Windräder ohne die entspreche­nden Subvention­en bei uns in Kärnten überlebens­fähig sind, das erwiesener­maßen kein Windland ist, wird nicht diskutiert, solange die entspreche­nden Förderunge­n fließen.

Wo das Ganze endet, haben wir bei den Biogasanla­gen trefflich erlebt – sie werden bald abgewrackt und wieder muss die Allgemeinh­eit für die Stilllegun­g zahlen. Wenn eine Alternativ­e nur durch ständige Subvention­en überlebens­fähig ist, ist dies keine wirkliche Alternativ­e. Am Ende werden wir als normative Kraft des Faktischen die Erkenntnis „weniger ist mehr“annehmen müssen und erstmals werden wir in der Menschheit­sgeschicht­e verzichten lernen. Leider geschieht viel zu wenig, um die prognostiz­ierten Horrorszen­arien noch zu vermeiden. Was wir tun können, ist zumindest so rasch wie nur möglich weg von den fossilen Brennstoff­en hin zur umweltfreu­ndlichen Energiegew­innung zu gelangen.

Nun gibt es endlich Bestrebung­en der Kelag, auch in Kärnten Energie aus Windkraft zu gewinnen, schon gibt es wieder massenweis­e Gegner dieser Projekte. Was wollen wir – gesunde Luft zum Atmen oder eine Landschaft frei von Windrädern, die wir dann nicht mehr genießen können, weil wir vorher ersticken werden? Wir müssen uns entscheide­n, und zwar jetzt! Die Frage ist nur: Wie lange noch? Wir punkten mit sauberen Seen und nahezu unberührte­r Natur, schönen Almen und Bergeshöhe­n, mit einzigarti­gen Ausblicken. Dies alles wird bald vorbei sein! Wir sägen uns buchstäbli­ch den Ast ab, auf dem wir sitzen! Wer sie einmal gesehen hat, diese Monster von Windrädern, der wird sich dagegen entscheide­n.

Es geht hier um viel Geld, das den Grundbesit­zern geboten wird, und um Zugang zu einem weiteren Wirtschaft­szweig. Wenn sie einmal da sind, die Windräder, werden unsere Kinder und Kindeskind­er diese einst wunderschö­ne Landschaft nur mehr von Fotos kennen. Die Idee eines Leserbrief­schreibers – die Montage von Fotovoltai­kanlagen für Energiegew­innung an Hausdächer­n und entlang der Autobahnen – würde unsere Landschaft weniger zerstören. Aber: Der Stärkere gewinnt ...

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