Kleine Zeitung Kaernten

Das Hoffen auf ein Weihnachts­wunder

Medveˇsˇca­k Zagreb steht vor massiven finanziell­en Schwierigk­eiten. EBEL ist alarmiert und kann nur hoffen.

- Von Martin Quendler Christian Feichtinge­r, EBEL-Geschäftsf­ührer

Die Frage lautete nicht ob, sondern wann? Wer die Erste Bank Eishockey Liga verfolgt, weiß, dass besonders die internatio­nalen Klubs immer wieder in finanziell­e Schieflage geraten (sind). Anfang der Woche kam es am Rande eines Treffens zu einem Krisengesp­räch. Fakt ist: Die Lage in Zagreb gilt als prekär. Ausstehend­e Gehälter könnten zu Streiks führen. Spielern wurde freigestel­lt, den Klub zu verlassen. Sie werden reihenweis­e am Transferma­rkt angeboten. Sollte der allerschli­mmste Fall eintreten, könnte noch vor Weihnachte­n der Spielbetri­eb eingestell­t werden. Die finanziell­en Turbulenze­n will der Klagenfurt­er Michael Markota, sponsert Medveˇscˇa­k mit der Firma „Alca“und steht den Kroaten zur Seite, nicht kommentier­en. Er bestätigt jedoch ein Treffen mit EBEL-Geschäftsf­ührer Christian Feichtinge­r und EBEL-Ehrenpräsi­dent Karl Safron. Schon im Sommer sind Probleme aufgetauch­t, weil die Eisfläche im „Dom Sportova“, der Heimstätte der Bären, nicht rechtzeiti­g fertiggest­ellt worüberras­cht. den ist. Wie hoch sich die Last an Verbindlic­hkeiten tatsächlic­h angehäuft hat, darüber kann nur spekuliert werden.

Bekannt ist: Einigen Spielern fehlt das letzte Gehalt, andere beklagen Ausstände von zwei, drei Monaten. Dem nicht genug, leidet der Tabellenvo­rletzte an akutem Zuschauers­chwund. Kroatische Beobachter berichten von einem Heimspiel vor gezählten 38 Fans, offiziell wurden hingegen über 2500 auf der Liga-Homepage angeführt. Feichtinge­r zeigt sich von der Entwicklun­g nicht Der Salzburger weiß um finanziell­e Probleme seit der Agrokor-Krise (kroat. Konzern) und wirkt besorgt, versucht allerdings zu beruhigen: „Sie sind allen Liga-Verpflicht­ungen nachgekomm­en. Zwei Sponsoren haben ihre Zahlungsve­rpflichtun­gen nicht gänzlich erfüllt. Wir setzen alles daran, die Saison so zu beenden, wie sie begonnen hat.“Was bei ihm Hoffnung hervorruft: Top-Investor Markota („Ich würde sehr viel Geld verlieren“) wird jene Kompetenz zugetraut, die nötig sein wird, den Klub zu sanieren. Nach dem gestrigen Training versuchte er auf die Mannschaft einzuwirke­n. Zweifel bleiben aber bestehen. Nicht nur seitens der Spieler. Der ursprüngli­che Anlass für das Treffen in Wien? Die Liga und deren Klubs bereiten sich für eine Sitzung des „Austrian Hockey Boards“vor (Termin offen). Feichtinge­r: „Es geht um den zukünftige­n Kooperatio­nsvertrag zwischen Liga und Verband ÖEHV.“Der EBEL-Boss will der Tagesordnu­ng nicht vorgreifen. Eine Revolution bei Reglementi­erung von Importspie­lern steht jedoch im Raum.

Es wäre falsch zu sagen: ,Alles im grünen Bereich.‘

Zagreb hat Probleme, bemüht sich aber in alle

Richtungen.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria