Übergänge vom Nichts in das Etwas
Im Schloss Ebenau sind unter anderem Arbeiten von Barbara Szüts und Claus Prokop zu sehen.
Carolin Walker hat eine kleine, aber feine Schau zusammengestellt, die sie noch bis Jahresende zeigen will. Besonders herauszustellen sind dabei zwei, die aus Kärnten stammen: Barbara Szüts und Claus Prokop.
Barbara Szüts entwickelt als Bleistiftzeichnungen angelegte Linien, die sie in Metallgebilde umsetzt und damit ins Räumliche setzt. Sie löst Striche aus der planen Fläche heraus und verwandelt sie per Laserschnitt zu schattenrisshaften Skulpturen aus Aluminium. In ihnen ist die energiegeladene Bewegung nachzuvollziehen, der sie zu verdanken sind. Die Künstlerin nennt sie „erstarrte Dynamik“. Eine zum Stillstand gebrachte Motorik, die an ihren Spuren erkennbar ist. Furchen, luzide in den Raum gestellt, lassen nachspüren, welch lebendiger Vollzug sie generierte. Ihre rhythmische Struktur verführt zu Analogien in der Musik. Ihr Verlauf, ihre Überlagerungen, Verschlingungen, Verknotungen und ihre Auflösungen bringen Formen zum Tanzen.
Claus Prokop lässt anscheinend in seiner Malerei die Dynamik Carolin Walker zeigt eine kleine, feine Schau
schrumpfen, indem er sie, dem Wortsinne nach, auf den Punkt bringt. Auf Aluplatten malt er aus mehreren Malschichten Punkte heraus. Einen neben den anderen. Einen wie den anderen und doch jeden höchst spezifisch. Punkte eben, die den Übergang von einem Nichts in ein Etwas darstellen. Wohl auch mit dem Hintergedanken, dass ein Punkt immer zur Aussage drängt. Zumal wenn man ihn zügellos vervielfältigt. Prokop legt in seinen Bildern dieses Spiel an und entwickelt damit in ihnen eine faszinierende Dynamik. In einer weiteren Werkserie konterkariert der Künstler Archäologie und Museumswissenschaft mit Augenzwinkern in Fakes und pseudowissenschaftlichen Erzählungen.
Daneben begegnet man mit Heinz Mack und Bernard Aubertin zwei wesentlichen Vertretern der klassischen Moderne. Für Letzteren hat Carolin Walker eine einfühlsame Hommage gestaltet.
Claus Prokop, Bernard Aubertin, Heinz Mack. Schloss Ebenau. Weizelsdorf 1. Nach Tel. Vereinbarung: (0650) 21 30 505. Bis Ende Dezember.