Okkultes Frauen-Trio beschuldigte einen Bauern der Hexerei.
Frauen aus sektenartiger Gruppe haben einen Bauern angezeigt, vor Gericht gezerrt und als Hexer in Verruf gebracht. „Sie wollten sein Geld.“
Fast 80 Jahre lang hatte ein Kärntner Bauer nichts mit dem Gericht zu tun. Bis drei Frauen in sein Leben traten, „die belogen und betrogen haben“, wie er sagt. Heute ist klar: Bei zwei dieser Frauen handelt es sich um die okkulten Freundinnen aus dem Raum Villach. Konkret: um eine 47jährige Energetikerin und um ihre 61-jährige Freundin. Beide sind seit Kurzem in U-Haft.
„Sie haben meinen Mandanten jahrelang mit Klagen und Anzeigen eingedeckt, um an sein Geld zu kommen“, sagt Daniela Lackner, die Anwältin des heute 83-jährigen Bauern.
Der Kärntner lernte die Energetikerin kennen, als er im Auftrag einer Villacher Gemeinde nach einem Platz für Brunnen suchte. Der Mann kann nämlich Wasseradern aufspüren, sagt er. „Die Energetikerin bat mich, bei ihr daheim einen BrunnenPlatz zu suchen. Sie war sehr nett“, schildert der Mann.
In der Folge sei die Energetikerin immer wieder unangemeldet bei ihm und seiner Familie zuhause aufgetaucht. Die Frau des Bauern erinnert sich: „Einmal brachte sie einen Korb Schwarzbeeren vorbei. Einmal fragte sie, ob ich mit ihr nach Lourdes fahre. Ein anderes Mal kaufte sie bei uns Speck und holte beim Bezahlen ein ganzes Bündel mit Papiergeld heraus, das sie auf den Tisch warf.“
Eines Tages sei auch die Freundin der Energetikerin beim Bauern vor der Türe gestanden. „Sie sagte, ich soll zeigen, wie man Wasseradern sucht,“sagt der Bauer. „Aber ich schickte die Frau wieder weg.“
Im Jahr 2011 musste der Bauer plötzlich zur Polizei. „Die Energetikern saß damals wegen Betrugs in Haft, weil sie mehrere Hunderttausend Euro ergaunert hatte. „Im Gefängnis behauptete die Energetikerin auf einmal, sie hätte dem Bauern in einer Tasche 150.000 Euro von ihrer Beute gegeben“, schildert Lackner. Die Energetikerin sag- te auch, dass der Bauer oft mit ihr in Spiel-Casinos gewesen sei. „Bei ihren komischen Freundinnen behauptete sie, ich sei ein Merlin. Ich weiß nicht einmal, was das ist“, wundert sich der Bauer. Merlin ist der Name eines mythischen Zauberers. Er sei ein Heiler und ein Hellseher, soll die Energetikerin über den ahnungslosen Bauern herumerzählt haben. Und: Er würde in ihr die „heilige Bernadette von Lourdes“sehen.
meint: „Das ist Lug und Betrug. Ich habe nie behauptet, hellseherische Fähigkeiten zu haben und ich habe nie 150.000 Euro von der Frau bekommen.“Doch der Mann stand nun als Betrüger da und hatte Ermittlungen am Hals. Eine Anfrage bei den Casinos belegte, dass er noch nie im Leben dort war. Da auch alle anderen Aussagen nicht glaubwürdig waren, wurden die Ermittlungen gegen den Bauern eingestellt. Doch damit war der Spuk noch nicht vorbei:
Plötzlich bekam der Bauer eine Zivil-Klage. Und zwar von der 61-jährigen Freundin der Energetikerin. Sie behauptete, der Bauer habe ihr 114.000 Euro abgeluchst – und forderte Geld zurück. „Er hat mich verhext. Deshalb gab ich ihm das Geld“, schilderte die Frau vor Gericht. Der Bauer war perplex.
Wenig später klagte ihn auch noch eine zweite Freundin der Energetikerin. Wieder dasselbe Spiel: Sie sagte, der Bauer habe ihr als „Wunderheiler“109.000 Euro angeknöpft. Mit dem Versprechen, sie werde bald glücklicher sein. Doch die damaligen