Eine Liebeserklärung an das Leben
Wie lebt man, wenn man weiß, dass man stirbt? Mit 38 Jahren bekommt die USSchriftstellerin Nina Riggs die Diagnose Brustkrebs. Er ist unheilbar. Die Ärzte geben ihr maximal 36 Monate. Und sie sieht ihr Leben aus einer neuen Perspektive. Nun geht es darum, mit der Krankheit zu leben und ihren Mann sowie die zwei Söhne auf den Abschied vorzube- Darüber schreibt sie in einem Blog, in der „Washington Post“und in der „New York Times“. Und sie verfasst ein Buch über die zwei Jahre: „Die Helle Stunde“(btb, 352 Seiten, 18,50 Euro). Es wird kurz vor ihrem Tod im Februar 2017 fertig.
Die Geschichte ist berührend und ergreifend, sie ist aber auch voller Freude. Es ist eine Liebeserklärung an das Leben. Riggs schreibt voller Witz und ohne Pathos. Sie nähert sich dem Tod mit Würde und Gelassenheit. Wer nach einem Rezept für ein glückliches und erfüllendes Leben sucht, findet in ihren Worten genug Zutaten dafür. Denn schon im Prolog setzt sie sich mit dem Tod der eigenen Mutter auseinander, die nur wenige Monate vor der Krebsdiagnose selbst an einer schweren Krankreiten. heit verstarb. Die Mutter hatte gesagt: „Sterben ist nicht das Ende der Welt.“Erst im eigenen Sterben begriff Nina Riggs, was sie damit meinte. Denn es gibt, so die Autorin, Schlimmeres: Verbitterung etwa. Das wollte sie auf keinen Fall. Und begann mit dem Sterben zu leben.