Patientenwunsch nach Kassenarzt wird erfüllt
Die Versorgungslücke nach dem Umbau des Kurhauses Reichel wird geschlossen.
Die Verkleinerung des traditionsreichen Institutes Reichel in Klagenfurt stellte nicht nur eine Zäsur in der Geschichte des Unternehmens dar, sie war es auch für die Patienten. Sie mussten sich mit der unerfreulichen Neuigkeit abfinden, dass es sich ab Jänner nur noch um ein Wahlinstitut handelt und ein Selbstbehalt zu leisten ist. Wie üblich refundiert die Gebietskrankenkasse 80 Prozent des Honorars, das für die verrechnete Leistung an den Anbieter bezahlt wird. Schmerzhaft gerade für einkommensschwächere Patienten, denen auch nur beschränkte Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stünden.
Doch rasch haben sich Gebietskrankenkasse und Ärztekammer geeinigt und eine Möglichkeit gefunden, die Versorgungslücke zu schließen. Noch vor Jahresende könnte die Ausschreibung einer Kassenarztstelle für Physikalische Medizin in der Landeshauptstadt erfolgen. Dies wurde von der Ärztekammer als Reaktion auf die neue Situation gefordert. „Gefunden“wurde sie in Spittal, wo für eine seit drei Jahren verwaiste Kassenpraxis bei der Ausschreibung im Sommer kein Bewerber gefunden wurde. Diese Planstelle wird jetzt in beiderseitigem Einverständnis nach Klagenfurt transferiert. GKK-Direktor Johann Lintner ist optimistisch, dass die Praxis in Klagenfurt bereits im April 2018 ihren Betrieb aufnehmen wird.
Peter Lukacs, Sprecher der Fachärzte für Physikalische Medizin in der Ärztekammer, glaubt, dass damit die fachärztliche Versorgung in der Landeshauptstadt ausreichend gewährleistet ist. Er verweist auf eine weitere, bestehende Facharztpraxis und zudem zwei namhafte Vertragsinstitute. Fachleute bezweifeln aber, dass der Bedarf damit abgedeckt sein wird. Sie hielten daher einen Kassenvertrag für ein Institut aus einem anderen Bundesland, das sich bei uns ansiedeln will, für sinnvoll.
Lukacs tritt dem Ansuchen bereits im Vorfeld entschieden entgegen. Zudem besteht er strikt darauf, dass in einem Institut Untersuchung und Behandlung der Patienten obligatorisch von einem Facharzt durchgeführt werden müssten.
Ich bin optimistisch,
dass eine Kassenarztstelle für Physikalische Medizin bereits im April 2018
ihren Betrieb aufnehmen könnte.