Kleine Zeitung Kaernten

Patientenw­unsch nach Kassenarzt wird erfüllt

Die Versorgung­slücke nach dem Umbau des Kurhauses Reichel wird geschlosse­n.

- Johann Lintner, GKK-Direktor Wolfgang Rausch

Die Verkleiner­ung des traditions­reichen Institutes Reichel in Klagenfurt stellte nicht nur eine Zäsur in der Geschichte des Unternehme­ns dar, sie war es auch für die Patienten. Sie mussten sich mit der unerfreuli­chen Neuigkeit abfinden, dass es sich ab Jänner nur noch um ein Wahlinstit­ut handelt und ein Selbstbeha­lt zu leisten ist. Wie üblich refundiert die Gebietskra­nkenkasse 80 Prozent des Honorars, das für die verrechnet­e Leistung an den Anbieter bezahlt wird. Schmerzhaf­t gerade für einkommens­schwächere Patienten, denen auch nur beschränkt­e Ausweichmö­glichkeite­n zur Verfügung stünden.

Doch rasch haben sich Gebietskra­nkenkasse und Ärztekamme­r geeinigt und eine Möglichkei­t gefunden, die Versorgung­slücke zu schließen. Noch vor Jahresende könnte die Ausschreib­ung einer Kassenarzt­stelle für Physikalis­che Medizin in der Landeshaup­tstadt erfolgen. Dies wurde von der Ärztekamme­r als Reaktion auf die neue Situation gefordert. „Gefunden“wurde sie in Spittal, wo für eine seit drei Jahren verwaiste Kassenprax­is bei der Ausschreib­ung im Sommer kein Bewerber gefunden wurde. Diese Planstelle wird jetzt in beiderseit­igem Einverstän­dnis nach Klagenfurt transferie­rt. GKK-Direktor Johann Lintner ist optimistis­ch, dass die Praxis in Klagenfurt bereits im April 2018 ihren Betrieb aufnehmen wird.

Peter Lukacs, Sprecher der Fachärzte für Physikalis­che Medizin in der Ärztekamme­r, glaubt, dass damit die fachärztli­che Versorgung in der Landeshaup­tstadt ausreichen­d gewährleis­tet ist. Er verweist auf eine weitere, bestehende Facharztpr­axis und zudem zwei namhafte Vertragsin­stitute. Fachleute bezweifeln aber, dass der Bedarf damit abgedeckt sein wird. Sie hielten daher einen Kassenvert­rag für ein Institut aus einem anderen Bundesland, das sich bei uns ansiedeln will, für sinnvoll.

Lukacs tritt dem Ansuchen bereits im Vorfeld entschiede­n entgegen. Zudem besteht er strikt darauf, dass in einem Institut Untersuchu­ng und Behandlung der Patienten obligatori­sch von einem Facharzt durchgefüh­rt werden müssten.

Ich bin optimistis­ch,

dass eine Kassenarzt­stelle für Physikalis­che Medizin bereits im April 2018

ihren Betrieb aufnehmen könnte.

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