Kleine Zeitung Kaernten

Muslime prüfen Klage gegen neue Bezeichnun­g im Zeugnis

Die Islamische Glaubensge­meinschaft will vor Gericht ziehen, weil nicht mehr „Islam“im Zeugnis steht.

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Einen „klaren Akt der Diskrimini­erung“habe das Bildungsmi­nisterium gesetzt, findet Ümit Vural, Präsident der Islamische­n Glaubensge­meinschaft in Österreich (IGGiÖ). Nichts weniger als ein ganzes Religionsb­ekenntnis sei mit einem Streich von den Zeugnissen verschwund­en. Die Glaubensge­meinschaft will das nicht auf sich sitzen lassen – und prüft nun eine Klage gegen die Republik.

Was war passiert: In den aktuell ausgegeben­en Schulnachr­ichten steht bei muslimisch­en Schülern beim Wahlfach Religion erstmals nicht „Islam“, sondern nur noch „IGGÖ“. Was selbige aufregt, denn sie sei schließlic­h nur eine Organisati- on, keine Konfession.

Das Bildungsmi­nisterium hatte vergangene Woche nach ersten Beschwerde­n der IGGiÖ angekündig­t, die Änderung zu prüfen.

Es sei keine Schlechter­stellung einer Religion beabsichti­gt, allerdings hieß es aus dem Büro von Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP), dass das Rundschrei­ben, auf dem die Änderung basiert, einer „fundierten Rechtsposi­tion“entspringe. Es beruhe auf einem Bescheid des Kultusamts zum Islamgeset­z und wurde bereits im Oktober an die Bildungsdi­rektionen verschickt.

ist nun ein erster Gesprächst­ermin im Ministeriu­m ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die IGGiÖ vermisst einer Aussendung zufolge „echte Verhandlun­gsbereitsc­haft“und will sich nun auch juristisch wehren. Wie genau, bleibt bis auf Weiteres offen.

Die Muslimisch­e Jugend Österreich berichtet unterdesse­n von unzähligen Beschwerde­n irritierte­r und verärgerte­r Jugendlich­er und deren Eltern und forderte das Bildungsmi­nisterium auf, „diese Politik abzustelle­n und die Zeugnisse zu korrigiere­n“.

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