Fast wie im Märchen
Es gab viele Diskussionen, ob diese WM-Abfahrt an diesem Tag notwendig war. Ob man den Läufern gerade bei einer WM nicht die Chance geben sollte, bei besseren Bedingungen zu fahren. Klar ist: Es war das vielleicht verrückteste Rennen aller Zeiten. Und klar ist auch: Selbst wenn die zwei großen Norweger in dieser Saison zusammen erst ein einziges Mal auf dem Podest waren, sind sie keine Überraschungssieger. Die ersten sechs der Rangliste waren die erklärten Favoriten.
Dazu kommt: Dieses Rennen hat letztlich ein Podest, das man sich in aller Sentimentalität durchaus so hätte wünschen können, in welcher Zusammensetzung auch immer.
Mit einem der größten Athleten und einer der sympathischsten Persönlichkeiten auf Platz zwei, hinter seinem Teamkollegen. Dass Aksel Lund Svindal von allen Seiten Huldigung erfuhr, überraschte ihn am wenigsten: „Überraschend wäre es gewesen, wenn mir alle eine mitgegeben hätten ...“
D ass beide Norweger das Ende der Svindal-Karriere so locker nahmen, überraschte dafür viele andere. „Aber“, erklärte Jansrud, „seien wir doch ehrlich: Sein Rücktritt ist ein Grund zum Feiern. Es ist ja kein Begräbnis!“Und deshalb war das Ende der Abfahrt letztlich so, wie auch Jansrud meinte: „Fast wie im Märchen.“
Michael Schuen
michael.schuen@kleinezeitung.at