Kleine Zeitung Kaernten

Kriechmayr hat sich in Åre so richtig verliebt

Nach Silber im Super-G holte sich der Mann aus Oberösterr­eich auch Bronze in der Abfahrt. Und huldigte danach dem Silbernen.

- Von Michael Schuen aus Åre

Es kommt immer darauf an, wen man fragt. Und es gab durchaus viele, die auf die Frage, ob diese WM-Abfahrt fair war, mit Nein geantworte­t haben. Fragt man die, die Medaillen gewonnen haben, hört sich das meist anders an. „Es war“, sagte etwa Vincent Kriechmayr, „wirklich interessan­t. Und ich kann sagen, dass ich noch nie solch ein Rennen gefahren bin.“

Eines mit gutem Ende, die erhoffte oder erträumte Goldmedail­le blieb zwar aus, aber mit Bronze holte sich der Oberösterr­eicher nach Silber im SuperG gleich die zweite WM-Medaille seiner Karriere. „Ich bin sagte der Gramastett­ner. Und man glaubte es ihm. „Ich habe jetzt zwei Medaillen, das ist unglaublic­h.“Zusatz: „Man kann sagen, ich mag Åre. Natürlich.“Manch andere sprachen sogar von Liebe zum schwedisch­en Ort, in dem er bei der Generalpro­be schon zwei Siege im Weltcup gefeiert hatte.

Dabei hatte auch Vincent Kriechmayr nicht mehr mit einem Rennen gerechnet. „Der Großteil war in der Bergstatio­n, keiner hat gedacht, dass es losgeht. Aber das ist normal, dass man sich dann neu fokussiere­n muss.“

So interessan­t das Rennen auch war, „schwierig“, sagte der 27-Jährige, „war es nicht. Da bin ich schon viel schwerere Ren- nen gefahren.“Warum? „Weil so viel Neuschnee in der Piste war, war das Tempo extrem niedrig. Man durfte aber keinen Meter herschenke­n, ich war dauernd in der Hocke.“

Am Limit sei gefahren, sagt Kriechmayr – und trotzdem oft im Neuschnee gewesen. „Aber der war überall, also war es für alle gleich.“Letztlich fehlten 0,33 Sekunden auf Sieger Jansübergl­ücklich“, rud – aber an diesem Tag trauerte „Vinc“der Goldenen nicht nach. Das lag auch daran, dass er als Drittplatz­ierter sozusagen hautnah Zeuge der norwegisch­en Party war und zusammen mit einem seiner Idole auf dem Podest stehen durfte. „Das“, sagte er, „ist für mich eine Riesenehre. Denn er ist nicht nur einer der Besten, sondern einer der Sympathisc­hsten in der Geschichte des Skisports,

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Vincent Kriechmayr holte mit Bronze in der Abfahrt seine zweite Medaille

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