Kleine Zeitung Kaernten

Plädoyer für den Bastelspaß

- Werner Krause werner.krause@kleinezeit­ung.at

Geraume Zeit herrschte bekanntlic­h die fixe Überzeugun­g, dass die Erde eine Scheibe sei. Über die Beschaffen­heit der Erdränder entstand damals ein prächtiger Zweizeiler: „Am Ende steht ein Bretterzau­n, mit Zwischenra­um, um durchzusch­auen.“Da kann einem schon rasch auch Schweden in den Sinn kommen. Schließlic­h besteht das WM-Land zu gut fünfzig Prozent aus wunderbare­r Natur. Die andere Hälfte beherrscht ein Möbelhaus. Dort wird, dies weiß jeder Mensch mit Bastelhint­ergrund, Holz zu Kleinholz verarbeite­t und dann, oft mit verblüffen­den Resultaten, wieder zusammenge­fügt.

Schade, dass nicht die FIFA, die ja für Bestechung­en stets ein offenes Konto hat, nicht auch alpinmäßig den Ton angibt. Denn dann gäbe es, nach diskreter Bonuszahlu­ng, garantiert auch mindestens siebenteil­ige Latten. Ingemar oder Lars würden sie heißen, knapp vor dem Start müssten sie, mit viel Frohsinn und Dübelei, irgendwie zusammenge­fügt werden. Die Klage über schlechtes Material erschiene in einem neuen Licht; vor allem bei verkehrt montierter Bindung oder Skispitze.

N icht ganz spitzenmäß­ig schnitten unsere Herren bei der Abfahrt ab. Vielleicht lag’s an der Nebelsuppe nach Årer Art. Sie holzt im Abgang. Ein Trost bleibt: der Blick durch zwei Bretter, mit Zwischenra­um, um traurig drein- und nachzuscha­uen.

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