Zu Bronze gezittert
Marco Schwarz holte sich die so ersehnte erste Einzel-Medaille. Heute folgt der Teambewerb (16 Uhr).
Im ersten Moment, da hätte Marco Schwarz alles zerreißen wollen. Weil er eben im Slalom nicht alles zerrissen hatte. Und als im Ziel die „3“aufleuchtete, da schien die erhoffte, ja erwartete Medaille in der WM-Kombination fast vergeben. Klar, es kamen noch 21 andere, die schneller als er gewesen waren in der Abfahrt. Und ihm drohte zumindest das, was er schon bei Olympia 2018 hatte und was keiner haben will: Rang vier, die „Blecherne“.
Doch dann war der 24Jährige doch das, was er immer ist: entspannt. „Ich habe eh nichts mehr beitragen können“, erzählte er. Und nach und nach reifte die Erkenntnis, dass es doch genug sein könnte. Einer nach dem anderen biss sich die Zähne aus. An der immer weiter nachlassenden Piste, an den Zeiten der Slalom-Spezialisten, die diese auf noch nahezu jungfräulicher Unterlage in den Zielhang der WM-Abfahrt ge- setzt hatten. „Es ist halt nicht wie im Weltcup“, sagte Schwarz, „wenn du hier in der Abfahrt gut fährst, dann hast du keine Chance.“So stimmt das zwar nicht, denn Schwarz fuhr in der Abfahrt ausgezeichnet – für seine Verhältnisse.
Setzt man die Logik der letzten Weltmeisterschaften an, fuhr er sogar zu gut. Denn schon 2015 (Marcel Hirscher) wie auch 2017 (Luca Aerni) war der Kombinationsweltmeister geworden, der die Abfahrt auf Platz 30 beendet hatte. Diese Serie wurde zumindest durchbrochen. Aber: Dass Stefan Hadalin aus Slowenien mit einem fulminanten Slalom von Rang 30 noch auf Platz zwei fuhr, widerlegt die These zumindest nicht. Auch wenn diesmal zumindest Alexis Pinturault, ebenfalls mit niedriger Nummer im Slalom, noch eines draufsetzte, seinen Vorsprung aus der verkürzten und verschobenen Abfahrt ins Ziel brachte und Gold gewann. Hadalin sorgte damit übrigens für die erste slowenische WM-Herren-Medaille seit Schladming 1982 – damals hatte Bojan Krizaj im Slalom ebenfalls Silber gewonnen, damals aber noch für Jugoslawien.
Doch zurück zu Schwarz: Der war nach dem Warten – mit Happy End – erleichtert: „Ich bin megahappy mit dieser Medaille. Die war das Ziel, jetzt kann ich entspannt drauflosfahren“, sagte
Eine große Last ist weg. Das große Ziel war eine Medaille, die habe ich. Jetzt kann ich entspannt
drauflosfahren!
Marco Schwarz nach Bronze in der Kombination