Pflege: „ Politik muss sich offenen Fragen stellen“
Leser stimmen dem Leitartikel zum Arbeiterkampf in der Sozialwirtschaft zu: Es müsse endlich gehandelt werden, um die Situation zu entschärfen. Dabei sollte man aber auch differenzieren und Kompromisse eingehen.
Leitartikel „Warnstreik? Alarmstreik!“, 9. 2.
Hannes Gaisch-Faustmann hat es auf den Punkt gebracht: Die Politik muss wachgerüttelt werden und sich diesen offenen Fragen um die Pflege alter Menschen und deren Betreuer endlich stellen. Was die Pfleger in all diesen Heimen wirklich leisten, weiß nur der, der wie ich täglich einen alten Menschen besucht. Darum wäre es höchst an der Zeit, diesen Sozialarbeitern – ob in Pflegeeinrichtungen oder privat – mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie für ihre (oft unbezahlbaren) Dienste besser zu entlohnen und so den Beruf auch attraktiver zu machen.
Natürlich merkt die Öffentlichkeit nichts von diesem Warnstreik – aber es geht um Menschen, die all die alten Leute pflegen, die unser Land nach dem Krieg aufbauten. Vergessen wir auch eines nicht: Auch wir werden bestimmt einmal Pflege und Betreuung brauchen.
Gertraud Lang, Fohnsdorf
Kompromiss
Diesem Leitartikel ist voll zuzustimmen, insoweit es darum geht, den Pflegeberuf durch höhere Bezahlung und andere Verbesserungen attraktiver zu gestalten.
Ich war jahrelang Personalleiter eines dem Verband der österreichischen Sozial- und Gesundheitsunternehmen (SWÖ) angehörenden Unternehmens mit über 3500 Mitarbeitern, von denen aber „nur“rund ein Drittel dem Pflegeberuf angehörten. Über alle vom SWÖ-KV (früher BAGS-KV) erfassten Berufsgruppen hat der Pflegeberuf einen Anteil von maximal 50 Prozent. Die Gewerkschaften verwenden also die berechtigten Forderungen für das Pflegepersonal, um Forderungen für alle Berufsgruppen durchzusetzen. Der Verhandlungskompromiss müsste also sein, die Pflege mehr als 3 Prozent zu erhöhen, die anderen Berufsgruppen entsprechend weniger.
Dass auch die Landespolitiker durch Erhöhung der Pflegesätze zur Entschärfung der Situation beitragen könnten, steht außer Frage.
Dkfm. Wolfgang Zak,
Feistritz i. R.
Hilferuf
Der Streik der Pflegekräfte ist eigentlich kein Protest, sondern ein Hilferuf des Personals. Die Verantwortlichen für die untragbaren Zustände sollen einmal einige Tage in den Heimen mitarbeiten. Dass ein Notdienst aufrechterhalten wird, zeigt, dass für das Personal immer der Mensch im Vordergrund steht.
Josef Bauer, St. Stefan
Kurzsichtig
„Stechende Vorwürfe im ImkerStreit“, 8. 2.
Ich bin Wanderlehrer und Sachverständiger für Bienenzucht in Kärnten mit 62 Jahren Bienenerfahrung. Ich begann im Jahr 1958 noch mit dem Kärntner Bauernkasten und der bewährten Bienenrasse Kärntner Carnica, die mich bis zum heutigen Tage betreffend Zucht, Ertrag, Vitalität und Sanftmut voll überzeugt. Sollte in Kärnten das Bienenwirtschaftsgesetz zugunsten der Hybridbiene Buckfast geändert werden, kann ich die Kärntner Landesregierung bzw. den Landtag für Kurzsichtigkeit und Verantwortungslosigkeit nur bedauern.
Wenn der Buckfast-Biene erst einmal Raum gegeben wird, dauert es mit Sicherheit nur eine kurze Zeit, bis Kärnten von dieser Hybridbiene unterwandert ist. Somit ist die Genetik der Carnica-Biene unwiderruflich zerstört. Unsere Bienen werden in nächster Zukunft mit anderen Problemen, wie dem kleinen Beutenkäfer sowie der Vespa velutina, der Asiatischen Hornisse, konfrontiert werden. Schon deshalb soll das BuckfastProblem den Kärntner Imkern erspart bleiben.
Johann Egger, Trebesing
Nur ein Thema
Interview „Die Maut war von Anfang an Provokation“, 8. 2. Den Antworten des Herrn Vilimsky auf die diversen Fragen über die Zukunft Europas im o. a. Interview kann ich nur mit Verwunderung begegnen. Es ist zu hoffen, im Interesse einer offenen und nicht von Vorurteilen geprägten Gesellschaft und im Speziellen der jungen Generation und deren Zukunft, von derartigen Politikern und dessen Ansichten verschont zu bleiben.
Die Themen dieses Herrn beschränken sich ausschließlich auf die Migrationsdebatte und die daraus resultierende Spaltung der Öffentlichkeit. Die weiteren Aussagen beschränken sich ausschließlich auf Floskeln ohne Substanz und Aussagekraft.