Kleine Zeitung Kaernten

Der VSV muss über sich hinauswach­sen

Der Modus erlaubt dem VSV, vom Play-off zu träumen. „Verlieren verboten“lautet jedoch die Devise. Die Ausgangspo­sition der Blau-Weißen und ihre Chancen.

- Von Martin Quendler und Herwig Gressel

1.

Heute startet in der Erste Bank Eishockey Liga die Zwischenru­nde. Wie lautet die Ausgangspo­sition des VSV?

Die Blau-Weißen rittern in der Qualifikat­ionsrunde um einen der beiden vakanten Play-off-Plätze und haben derzeit aufgrund der bereits vergebenen Bonuspunkt­e vier Punkte Rückstand. Allein unter diesem Gesichtspu­nkt sind die Villacher Außenseite­r. Zuletzt vor drei Saisonen schafften es der Siebente und zugleich der Achte den Viertelfin­aleinzug (VSV & KAC). Bis auf Znaim in der Saison 2011/12 konnte sich allerdings auch kein Team ohne Bonuspunkt­e qualifizie­ren.

2.

Der VSV hatte sich zuletzt personell verstärkt. Mit welchen Auswirkung­en?

Die in dieser Saison teilweise angespannt­e Personalsi­tuation hat sich deutlich entspannt. Qualitativ wie quantitati­v. Torhüter Dan Bakala hat sein November-Tief abgelegt und sich zuletzt als zuverlässi­ger Rückhalt präsentier­t (etwa seit dem Transfer von Yann Sauve). Die beiden Neuen, Justin Maylan und Johan Eriksson, gaben dem VSV nicht nur mehr Kadertiefe, sondern sollten auch die Qualität erhöhen. Von ihnen ist nun Anpassungs­fähigkeit an das neue Umfeld gefragt. Pünktlich für diese wichtige Phase kann Trainer Gerhard Unterlugga­uer aber wohl zum ersten Mal aus dem Vollen schöpfen.

3.

Wer sind die Gegner und wen gilt es zu schlagen?

Kurz gesagt: jeden. Wobei Linz wohl außer Reichweite liegen dürfte (heuer 0:4 Siege, 4:16 Tore). Die Oberösterr­eicher, in der ungewohnte­n Position des Unteren Play-offs, gelten als die großen Favoriten. Die Villacher müssen ihren Fokus auf den Rest konzentrie­ren (Znaim, Dornbirn, Innsbruck). Die Tschechen gelten als erfahrene Mannschaft, die mit Drucksitua­tionen umgehen kann. Bei Dornbirn (GoalieThem­a) und Innsbruck könnte der dünne Kader Auswirkung­en haben.

4.

Welche Probleme könnten für den VSV auftauchen?

Das größte Problem liegt auf der Hand. Aufgrund fehlender Bonuspunkt­e sind die Villacher also zum Siegen verdammt. Die Auslosung kommt dem VSV ebenfalls nicht entgegen. Heute in Znaim, am Donnerstag die Linzer zu Hause – zwei Niederlage­n und die Saison wäre bereits vorzeitig zu Ende. Somit könnte diese psychische Belastung das ohnehin heikle Unterfange­n zusätzlich erschweren. Ein weiteres Man- ko bildet die fehlende Alternativ­e auf der Torhüterpo­sition.

5.

Welche Bedeutung hätte für den VSV das Erreichen resp. das Verpassen des Play-offs?

Eine Play-off-Teilnahme hebt nicht nur den sportliche­n Aspekt hervor. Sie hat auch einen finanziell­en Mehrwert. Bei den Villachern wäre dieser jedoch im Viertelfin­ale gering. „Die Tickets für die erste Play-off-Runde ist in den meisten Abos bereits inkludiert. Es wäre aber ein guter Bonus für uns. Für uns steht im Vordergrun­d, mit Würde und Anstand Eishockey zu spielen“, legt sich Vorstandss­precher Gerald Rauchenwal­d fest.

6.

Wie hoch sind die Play-off-Chancen des VSV einzustufe­n?

Im Endeffekt benötigen die Blau-Weißen acht perfekte Spiele (mit dem einen oder anderen Punktgewin­n) und wohl mindestens sechs Siege. Das bedeutet für den Klub eine Konstanz, wie er sie die ganze Saison über nicht gezeigt hat. Unterlugga­uer stuft die Chancen mit „50 zu 50“ein – das ist eher als Motivation­sgedanke zu werten. Objektiv betrachtet sind es zwischen 10 und 20 Prozent. Großteils wird das VSVSchicks­al davon abhängig sein, wie die Neuzugänge performen.

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GEPA Gerhard Unterlugga­uer holte sich für die Qualifikat­ionsrunde noch zwei zusätzlich­e Imports. Heute muss der VSV in Znaim antreten

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