Kleine Zeitung Kaernten

Kurioser Prozess um Wiesn-Schläger

Zeugen konnten die zwei Angeklagte­n nicht mehr auseinande­rhalten. Prozess vertagt.

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Dass Erinnerung­en an einen Eröffnungs­tag des St. Veiter Wiesenmark­tes gegen 23 Uhr nicht immer die Deutlichst­en sind, liegt in der Natur der Sache. Bei einer Gerichtsve­rhandlung ist das allerdings nicht von Vorteil. Bei der Verhandlun­g gegen zwei angebliche Wiesn-Schläger wegen schwerer Körperverl­etzung sorgten Zeugen für Verwirrung. Es fiel ihnen schwer, die Angeklagte­n den vorgeworfe­nen Taten und vor allem der am Tatabend getragenen Kleidung zuzuordnen.

Grundsätzl­ich sind die beiden beschuldig­ten St. Veiter aber geständig. Ein 22-Jähriger gab zu, einem 72-jährigen Besucher aus Deutschlan­d einen Faustschla­g ins Gesicht versetzt zu haben. Der Mann erlitt eine komplizier­te Fraktur. Am Boden liegend wurde er dann auch noch getreten.

Der zweite Angeklagte (26) habe sich laut eigener Aussage in der Zwischenze­it mit dem Schwiegers­ohn des Opfers „beschäftig­t“. Ohne seinen Langos vorher noch aus der Hand zu legen, versetzte er dem Mann einen Schlag.

Vorangegan­gen war der Auseinande­rsetzung eine Notdurftve­rrichtung nahe einem Wohnhaus. Der 72-jährige Deutsche habe sich darüber geärgert und den Angeklagte­n zur Rede gestellt. Dieser drehte sich zwar um, stellte das „Pinkeln“, wie es beschriebe­n wurde, allerdings nicht ein.

Wie beide Angeklagte­n schilderte­n, habe der Alkoholkon­sum eine nicht unwesentli­che Rolle gespielt. Der 22Jährige habe Bier, Schnaps und Whiskey getrunken gehabt. Der 26-Jährige sei zum Tatzeitpun­kt schon mehr als zwölf Stunden vor Ort gewesen. „Ich bin sogar beim Umzug mitgefahre­n“, sagte er.

Weil die Opfer noch nicht vernommen werden konnten, musste der Prozess vertagt werden.

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