Hilfswerk übernimmt den Rauscherpark-Kindergarten
Der Kindergarten im Rauscherpark schließt im Juli. Das Hilfswerk siedelt die Kinderwerkstatt um und übernimmt das Haus.
Werden Sie die Entscheidung Ihrer Vorgängerin Ruth Feistritzer revidieren und den Rauscherpark-Kindergarten erhalten?“, wurde Franz Petritz (SPÖ) gefragt, als er vor einem Jahr Stadtrat wurde. Seine Antwort damals: „Ich werde mir erst mit den Abteilungsleitern einen Überblick verschaffen. Dann werde ich das Für und Wider abwägen.“Gestern dann die überraschende Meldung: Die Stadt schließt den seit über 60 Jahren bestehenden Kindergarten im kommenden Juli. Jene 22 Kinder, die nun noch dort untergebracht sind, wechseln dann in die Volksschule oder in andere Kindergärten. Neuanmeldungen waren schon für dieses Jahr nicht mehr möglich.
Ein Vorgehen, das Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) aufregt. „Gerade eine Landeshauptstadt sollte als Vorbild agieren und familien- politisch ein Signal setzen. Zusätzliche Kindergärten sollten errichtet und die Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Eltern angepasst werden“, sagt Scheider.
Petritz argumentiert, dass der Rauscherpark ja für Kinder erhalten bleibe – und genau mit dem Zweck, den Scheider verfolge. Denn in das Gebäude wird die Kinderwerkstatt des Hilfswerks einziehen. Diese ist bisher in der Renngasse untergebracht. Kinder ab drei Jahren, die nach dem Schließen der Kindergärten um 17 Uhr noch nicht von ihren Eltern abgeholt werden können, werden dort mit Bussen abgeholt und bis maximal 20 Uhr betreut. „Wir haben uns schon Gedanken gemacht, wie wir dieses Haus besser für die Betreuung nutzen können“, sagt Hilfswerk-Geschäftsführer Horst Krainz – zugleich ÖVP-Gemeinderat. Wichtig sei ihm, dass es dann eine Kinderwerkstatt mit Grünflächen gäbe. „Da kann man sich für kleine, aber auch ältere Kinder etwas einfallen lassen.“Das Haus an sich bleibe aber im Eigentum der Stadt, betont Petritz und man könne dort auch Veranstaltungen abhalten.