Marcel Hirscher startetkränkelndin den heutigen RTL.
Marcel Hirscher kämpft vor dem heutigen WM-Riesentorlauf gegen die Krankheit. Sein Trainer Michael Pircher ist trotzdem optimistisch – wenn die Piste passt.
Logisch ist es übertrieben, wenn jeder Nieser von Marcel Hirscher eine Eilmeldung wird. Ob er liegt (im Bett) oder doch auf Ski steht. Aber Hirscher hat sich nun einmal die Hauptrolle in diesem Zirkus hart erarbeitet. Und es ist nicht das erste Mal, dass Marcel Hirscher die Skination retten soll. Noch keine Goldmedaille auf dem Konto – und abseits von Hirscher scheint diese auch kaum möglich – außer im Slalom.
Und dann sagt der Mann, der schon sieben Einzelmedaillen hat (vier davon in Gold) und zusammen mit seinen Team-Medaillen schon heute auch den erfolgreichsten WM-Skifahrer aller Zeiten, Toni Sailer, überholen könnte: „Ich bin zwar kein Doktor, aber ich denke, es ist ein grippaler Infekt. Halsweh, Ohrenweh, Schnupfen.“
Manche hielten das für taktisches Geplänkel, um den ungeliebten Terminen aus dem Weg zu gehen. Manche halten es für ein Ritual: Schon bei der WM 2017 in St. Moritz und auch bei Olympia 2018 in Südkorea kränkelte er. Da wie dort hinderte ihn das aber nicht an Medaillen, in der Schweiz holte er sich sogar das erste Mal in seiner herausragenden Karriere das „Technik-Double.“
Aber: Theater spielen, das tut er nicht, betont sein Trainer Michael Pircher. „Man sollte ihm schon zuhören und Glauben und nicht darüber lachen. Er ist den Terminen nicht zur Gaude ferngeblieben.“Im Gegenteil: Pircher ortete beim Training am Tag vor der WM sogar eine Verschlechterung. „Es ist an der Grenze. Man kann nicht in ihn hineinschauen, aber er ist sicher nicht bei 100 Prozent. Aber wir werden alles tun, um die zu erreichen“, sagt der Erfolgstrainer, der auch eine vermeintliche Erklärung für die Krankheiten hat: „Der anstrenschenken
gende Jänner ist vorbei. Da gibt es keine Luft zum Atmen, der Druck ist groß, du kommst nie aus dem Radl raus. Und dann nimmt sich der Körper halt Zeit zur Regeneration. Ich denke nicht, dass es bei ihm aus Freude auf oder gar Furcht vor einem Großereignis passiert.“
Dabei gab es die zuletzt sogar. Drei Tage Pause hatte sich Hirscher auch selbst verordnet – davor allerdings war das Team „richtig fleißig“, wie Pircher sagt. „Zwei Tage Slalom, zwei Tage Riesentorlauf und sogar einen Tag Super-G“habe man in der ersten WM-Woche in der Heimat eingestreut. Das Problem: Bedingungen, wie sie jetzt in Åre herrschen, konnte man natürlich nicht simulieren. „Aber wir hatten vor Garmisch zwei Trainings auf Salzpisten. Ich hoffe, das hat gereicht.“Dass sein Schützling wieder einmal den „Retter“gibt, sieht Pircher nicht als Problem. „Marcel ist älter geworden, abgebrühter. Er hat schon viel in der Tasche.“Und ihm sei klar, dass alle Welt – oder Österreich – sich den Sieg erwarte, davon ausgehe, dass „er es wieder drüberdrückt“.
Aber das ist noch nicht sicher. Wie sagte Hirscher selbst? „Daumen drücken, dass das passt“, richtete er aus. Mehr nicht. „Ich denke ans Gesundwerden, nicht ans Rennen.“