Hunderte Anwärter für Polizeischule bekommen doch Übergangsregelung vom alten zum neuen Aufnahmetest.
Nach Protesten: Innenministerium schafft Übergangsfrist bis Juni für alle Bewerber aus dem alten Auswahlverfahren für die Polizeischule.
Die Empörung schwappte in den letzten Tagen nach und nach über, von Bundesland zu Bundesland – so wie die Landespolizeidirektionen ihre Absagen an junge Menschen, die sich für die Polizeiausbildung beworben hatten, im Land ausschickten. Das Problem dabei: Hunderte Bewerber österreichweit hatten teilweise bei den Tests fast die Maximalpunktezahl erreicht und fielen trotzdem durch.
Der Hintergrund: Das Innenministerium hat mit 1. Jänner 2019 ein neues Auswahlverfahren mit überarbeiteten Testmodulen und neuem Punktesystem eingeführt. Da die beiden Systeme nicht vergleichbar seien, müssten sich alle Bewerber aus dem alten noch einmal dem neuen Testverfahren stellen, beharrte der Sprecher des Innenministeriums Christoph Pölzl trotz anhaltender Kritik über Tage (wir berichteten).
Doch der Unmut der eigentlich sehr erfolgreichen Bewerber (230 hatten es ganz abgeschlossen, 530 zumindest in Etappen) scheint zu groß geworden zu sein. Am Mittwoch beriet man im Ministerium des FPÖ-Innenministers Herbert Kickl noch bis in die Abend- stunden und zog die Reißleine. Alle Bewerber, die im Vorjahr das Verfahren erfolgreich absolviert haben, kommen noch in Ausbildungskurse. Die Übergangsfrist ist mit Ende Mai gesetzt. Auch jene jungen Österreicher, die im Vorjahr das Auswahlverfahren erst in Etappen hinter sich gebracht haben, können die Tests noch finalisieren.
Erst ab Juni greift dann nur noch das neue Verfahren, für das sich alle Neueinsteiger schon ab Jänner ausschließlich auf der Internet-Seite
www.polizeikarriere.gv.at anmelden konnten.
Für alle, die noch im alten Testsystem durchrasseln, gibt es durch die Umstellung aber einen besonderen Vorteil, betont Pölzl vom Innenministerium: „Sie können sich für das neue Auswahlverfahren sofort anmelden und müssen nicht, wie sonst üblich, ein Jahr auf einen neuen Anlauf warten.“
Es ging uns im Innenministerium jetzt ganz einfach darum, mit dieser Übergangsfrist bis Juni doch eine bewerberfreundliche Lösung
zu finden.
Christoph Pölzl, Sprecher des Innenministeriums