262.000Euroveruntreut? Ex-Beamter angeklagt
55-Jähriger soll fünf Jahre lang in die Kasse der BH Klagenfurt-Land gegriffen haben.
Bitteres Ende einer Beamtenkarriere: Im Vorjahr ist ein Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft (BH) KlagenfurtLand entlassen worden. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den 55-Jährigen eingebracht, sagt Behördensprecher Markus Kitz. Der Staatsanwalt wirft dem Mann Veruntreuung vor, mit einem Schaden von 260.000 Euro.
Aufgeflogen war der Fall im vergangenen Juli. Da sind bei einer Prüfung in der BH Klagenfurt-Land „Ungereimtheiten zutage getreten“. Diese Ungereimtheiten wuchsen sich rasch zu einem veritablen und teuren Skandal aus. Der 55-Jährige hat immer wieder in die Bezirkskasse gegriffen – ab August 2013 Jahre lang, so die Vorwürfe. Mit gefälschten Belegen habe er die illegalen Zugriffe vertuschen wollen. Vergeblich.
Im Juli wurde der Mann im Auftrag von Landeshauptmann und Personalreferent Peter Kaiser (SPÖ) fristlos entlassen. Im Monat darauf brachte die Landesamtsdirektion eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein. Dem Angeklagten, er ist gestän- dig, drohen bei einer Verurteilung bis zu drei Jahre Haft. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
wie die Betrügereien fünf Jahre lang unbemerkt bleiben konnten. Bei mehreren externen und internen Kontrollen der Kassenstände konnte kein Fehlbestand festgestellt werden, sagte Landesamtsdifünf
rektor Dieter Platzer im Vorjahr. Auch zwei Prüfungen durch den Rechnungshof hätten keine Mängel aufgezeigt.
Dem widerspricht der Landesrechnungshof (LRH). Bei der Prüfung des Rechnungsabschlusses 2016 des Landes wurde auch die Kasse der BH Klagenfurt-Land unter die Lupe genommen. „Der LRH bemängelte, dass die zur Kasse geführte Nebenaufzeichnung in Excel täglich geschrieben wurde (...), somit die Möglichkeit bestand, dass diese verändert werden konnte und damit Manipulationen möglich waren“, heißt es im Bericht. Der ging am 31. August 2017 ans Land. Der Betrug mithilfe genau dieser Excel-Liste wurde allerdings erst ein Jahr später bemerkt.