Das Aus für den Superflieger
Turbulente Zeiten für Airbus. Einem guten Ergebnis stehen hohe Rückstellungen und das Aus des Riesenflugzeugs A380 gegenüber.
Vor einem Jahr erst hat der größte A380-Kunde, Emirates, 36 Maschinen des Typs bestellt. Allerdings ohne die dazugehörigen Triebwerke. Und weil Triebwerkshersteller Rolls-Royce diese nicht wie erwartet liefern konnte, hat Emirates jetzt die Bestellung storniert und bestellt stattdessen 40 Stück A330neo und 30 Mal den A350. Mit gravierenden Folgen. Denn als Konsequenz teilt Airbus nun mit, Ende 2021 die Produktion des größten Verkehrsflugzeugs überhaupt einzustellen. Für die bis zu 3500 betroffenen Mitarbeiter wird auch nach internen Lösungen gesucht.
Die Entwicklung des A380 begann in den 1980er-Jahren, mit Konstruktion und Bau startete 2001. Der Erstflug fand 2005 statt, 2007 wurde der erste A380 mit einem Jahr Verspätung an Singapore Airlines ausgeliefert. Bis heute sind 234 Stück an 15 Fluggesellschaften ausgeliefert worden,
123 davon alleine an Emirates. So beliebt das Flugzeug bei Passagieren ist, so unbeliebt wurde es im Lauf der Jahre bei den Fluggesellschaften.
Vier Triebwerke gelten heute als nicht mehr zeitgemäß und zu teuer – in der Wartung und im Verbrauch. Die Entwicklung eines A380 neu scheiterte vor allem daran, dass die Triebwerkshersteller keine verbrauchsärmeren Triebwerke entwickeln konnten und wollten. So bleiben nicht nur weitere Bestellungen aus, der A380 ist auch als Gebrauchtflugzeug ein Ladenhüter. Die Bilanz belastet diese Einstellung der Produktion mit Ende 2021 mit 460 Millionen Euro und die Neuaufstellung des Programms für den Militärtransporter A400M mit 430 Millionen Euro.
Das Ende des weltgrößten Passagierjets trifft freilich nicht nur Airbus, sondern auch zahlreiche Zulieferer, einige davon mit Standorten in Österreich. Einer der wichtigsten, Leichtbauspezialist FACC, muss nach dem A380-Aus schon den im laufenden Geschäftsjahr angepeilten Betriebsgewinn um zwölf Millionen Euro anpassen. Die Aktie des oberösterreichischen BeAirbus triebs stürzte gestern um fast neun Prozent ab. Komponenten – wenn auch nicht in kritischer Masse – für Rumpf, Flügel oder Triebwerk des A380 liefert auch die steirische VoestalpineTochter Böhler.
Airbus selbst weist übrigens trotz allem für 2018 einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von 5,8 Milliarden Euro aus. An der Börse setzte die Aktie ihren schon länger anhaltenden Steigflug fort, seit Jahresbeginn hat das Papier rund 30 Prozent an Wert gewonnen.
Die Bilanz ist auch der Versuch, dem neuen Airbus-Chef Guillaume Faury, der Tom Enders im April ablösen wird, möglichst viele Baustellen aus dem Weg zu räumen. Doch Guillaume Faury wird gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit einer
Die Entscheidung ist schmerzhaft, wir haben viel Mühe, Geld und Schweiß in den weltweit größten Passagierjet gesteckt. Tom Enders, scheidender Airbus-Chef