„Nicht Hunde sind das Problem, sondern die Hundehalter“
Der Vorfall, bei dem ein Reh von einem Hund gerissen wurde, löste eine breite Diskussion darüber aus, wie sich Hundebesitzer zu verhalten haben. Auch unsere Leserinnen und Leser nehmen sich des Themas an.
Jeder Hund müsste außerhalb seines Areals angeleint bzw. mit Beißkorb unterwegs sein. Jeder Hundebesitzer muss für seinen Hund für jeden möglichen Schaden haften – und auch dafür bestraft werden. Jeder frei laufende Hund ist sofort zur Anzeige zu bringen. Es ist immer der Hundeführer, der für seinen Hund verantwortlich ist. Viele Schicksale und Folgen könnten durch ordnungsgemäße Haltung eines Hundes vermieden werden.
Ein Hund ist kein Spielzeug und kein Prestigeobjekt! In Kärnten werden die Wildtiere nicht gefüttert, d. h., dass sie bei dieser Schneelage keine Nahrung finden und daher körperlich massiv geschwächt sind. Wie viele Tiere überhaupt erst aufgrund ihrer Unterernährung von Hunden erlegt werden können, wird hier gar nicht thematisiert. Die Jäger gehen davon aus, dass jeden Tag ein Wildtier von einem Hund gerissen wird, sie sagen jedoch nicht, wie viele Wildtiere jeden Win- verhungern, weil sie nicht gefüttert werden. Wie viele pro Jahr durch Autos zu Tode kommen (70.000 österreichweit), ist auch kein Thema.
Ich möchte nicht das Reißen und Töten von Wildtieren gutheißen, aber man sollte sich überlegen, in welchem Ausmaß dies vorkommt. Alle Hundebesitzer und Hunde werden kriminalisiert und verunglimpft.
Ein Lösungsvorschlag wäre: Alle Hunde sind gechipt und registriert, man könnte doch einen DNA-Abstrich von jedem Hund machen und der Registrierung hinzufügen. Ist ein Reh bzw. Hirsch offensichtlich von einem Hund getötet, nimmt man die DNA ab und weiß, welches Tier der Verursacher war. Der Hundehalter hat dann das Reh bzw. den Hirsch sowie die DNA-Untersuchung und die Strafe zu bezahlen. Das würde die aufgeheizte Debatte beruhigen und wirklich nur die Verantwortlichen einer Strafe zuführen. Nicht wildernde Hunde sind das Problem, sondern die Hundehalter. Warum bringen sie nicht ein Bild von diesen? Ich bin selbst Hundebesitzer und mein Hund geht an der Leine, basta! Nicht das Tier ist schuld, sondern der, der es hält. So brutal und grausam diese Bilder für Unbeteiligte und Tierfreunde auch sind, sie sind Beweise für das Vorgehen von wildernden Hunden am erbeuteten Wild. Die Beute wird nicht mit einem Drossel- oder Genickbiss getötet, sondern am lebendigen Leib, meist im Bereich des Afters und der Keulen, angefressen. Welche unsäglichen Qualen die Rehgeiß erfahren musste, muss hier nicht gesondert beschrieben werden.
Jährlich sind es zehn bis 20 durch unverwahrte Hunde verursachte Wildrisse, die der Datenbank der Kärntner Jägerschaft gemeldet werden. Seit Mitte 2013 sind es bisher 85 gemeldete Fälle, die Dunkelziffer liegt jedoch mit Sicherheit um ein Vielfaches höher. Jahrelange intensive Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit und 1500 in Kärntens Landschaften angebrachte Hundehalterinformationstafeln haben offenbar wenig gefruchtet.
Gefordert sind jetzt die Politer tik und der Gesetzgeber mit strengeren Verwahrungsvorschriften und höheren Strafandrohungen für Unbelehrbare! Den Hundebesitzern müsste sofort ein Hundehalteverbot erteilt werden. Man sollte Hunde nur von guten Züchtern oder Vorbesitzern kaufen. Wir hatten daheim immer gut erzogene Hunde. Wir Menschen gehen heute nicht mehr auf die Jagd, mit einigen Ausnahmen. Wir „ersparen“uns das Töten, gehen lieber in die Supermärkte und kaufen dort das schön portionierte Tier. Das Leid dieser Tiere darf nicht gefilmt werden, das wollen wir auch gar nicht sehen. Sehr wohl kann mit dem allgemeinen Gewissen vereinbart werden, dass Menschen zusehen und filmen, wie ein Reh gerissen wird. Keiner der HobbyFilmer wäre auf die Idee gekommen, den Hund zu stoppen. Ich kann mir natürlich darüber auch kein Urteil bilden, ich bin