Vlhova stiehlt Shiffrin die WM-Show
Mikaela Shiffrin? Nur Bronze! Petra Vlhova besiegt den US-Star und schickt sich ihrerseits an, zur WM-Königin zu werden.
Alles sprach nur darüber, dass Mikaela Shiffrin mit dem Auslassen der Kombination darauf verzichtet habe, vier Goldene abzuholen. Alles sprach davon, dass sie die Pause mit Training in Norwegen wohl dazu nützte, der Konkurrenz, wie man im Ski-Jargon so schön sagt, so richtig eine aufzubrennen. Letztlich aber verbrannten maximal ihre Hoffnungen auf die zweite Goldmedaille nach dem Super-G, denn Mikaela Shiffrin musste im Riesentorlauf, der unter widrigsten Bedingungen durchgepeitscht worden war, mit Bronze vorliebnehmen.
Geschlagen wurde sie von ihrer großen Konkurrentin Petra Vlhova, die zuletzt schon im Weltcup angedeutet hatte, dass sie nicht nur den Blinker draußen hat, sondern die Nase schon vorne. Und geschlagen wurde sie auch von Viktoria Rebensburg, die Silber eroberte; nachdem sie lange Zeit wie die neue Weltmeisterin ausgesehen hatte und erst auf den letzten Metern den entscheidenden Rückstand ausfasste. Und so jubelte die Slowakin über die erste Einzel-Goldene für ihr Land, zugleich ihre zweite Medaille bei dieser WM nach Silber in der Kombination.
Und nach diesem Schritt sah man die 1,80 Meter große Petra Vlhova entspannt wie selten. „Es ist einfach nur wunderschön. Ich bin wirklich stolz auf mich. Wir sind ein kleines Team aus einem kleinen Land, aber wir haben es geschafft“, jubelte sie. Sie wollte feiern – mit ihren Eltern und dem Team, das vom
Ich habe gemischte Gefühle. Ein paar Schwünge waren wirklich
gut, das muss man mitnehmen.
Katharina Liensberger
Damit kann ich nicht zufrieden sein. Ich wollte im 2. Lauf angreifen, aber es ging in die andere Richtung.
Ricarda Haaser APA (2)
Livio Magoni, der einst schon Tina Maze zur Spitzenläuferin geformt hat, angeführt wird. Das ist ihm nun auch mit Vlhova gelungen.
Shiffrin wird jetzt natürlich im Slalom zurückschlagen wollen. Der Plan, wie Anja Pärson in Åre 2007 drei Goldene zu holen, ist schon misslungen. „Aber ich habe mir nach dem ersten Durchgang gesagt: Wenn du Bronze gewinnst, musst du zufrieden sein. Und im Slalom fühle ich mich wohler als im Riesentorlauf“, sagte die 23- Jährige, die nur kurz haderte: „Ein kleiner Teil in meinem Kopf denkt darüber nach, was ich vergeben habe. Aber ich weiß: Eine Medaille ist gut. Und ich habe gelernt, dass man unter diesen Bedingungen, auf diesem Schnee, einfach immer 100 Prozent fahren und attackieren muss. Dann darf man sogar Fehler machen!“
Ach ja, die Österreicherinnen waren auch dabei, aber wie befürchtet hatten sie nicht das Geringste mit der Entscheidung zu tun. Katharina Liensberger („Ein paar gute Schwünge waItaliener ren dabei, darauf kann man aufbauen“) war als Zwölfte die beste der ÖSV-Damen, Ricarda Haaser kam auf Platz 15 und meinte: „Ich wollte im zweiten Lauf angreifen – aber es ging in die falsche Richtung. Damit kann ich nicht zufrieden sein.“Katharina Truppe fuhr jeweils zu Beginn gut, dann kamen Fehler. Ergebnis: Rang 24. Glück hatte Bernadette Schild, die im ersten Lauf ausschied und mit dem Hals gegen eine Stange knallte. „Aber alles okay, mir tut nur das Schlucken weh. Für den Slalom wird es passen.“
Ich bin gut gestartet, aber nach unten hin langsamer geworden. Aber es waren zwei solide Läufe.
Katharina Truppe APA
Es tut nach dem
Sturz schon einiges weh, aber nichts, was ich zum Skifahren
brauche.
Bernadette Schild GEPA