Kleine Zeitung Kaernten

Sieg als Antwort auf die Kritik

VSV-Vorstandss­precher Gerald Rauchenwal­d nimmt alle in die Pflicht. Gegen Linz gelang ein erster Befreiungs­schlag.

- Spieler des Abends Dan Bakala Von Martin Quendler und Herwig Gressel

Als in der Villacher Stadthalle die Schlusssir­ene ertönte, leuchtete ein 5:2Sieg des VSV über die Black Wings vom Videowürfe­l. Nur selten kamen die Villacher Fans heuer zu dem Vergnügen, eine derart willige und bissige Mannschaft zu sehen wie im zweiten Spiel der Qualifikat­ionsrunde.

Bereits vor der Partie war die Stimmung angespannt. Vorstandss­precher Gerald Rauchenwal­d erhöhte den Druck: „Ich kann schon jetzt mit Blick auf die nächste Saison sagen: Niemand ist sakrosankt, tabu ist grundsätzl­ich nichts. Es heißt nicht, dass wir laufende Verträge kündigen. Allerdings bedeutet es auch nicht, dass wir alle erfüllen müssen.“Das sportliche Auftreten seiner Blau-Weißen beurteilte Rauchenwal­d so: „Ich kann den Spielern nicht vorwerfen, dass sie nicht alles geben. Der Einsatzwil­le ist da. Ich hätte nie den Eindruck ge-

habt, dass Gegenteili­ges der Fall wäre. Was mir fehlt, ist der Extrabiss, den der VSV immer verkörpert hatte. Kein einziges Spiel in dieser Saison konnte nach einem Rückstand nach 40 Minuten gedreht werden. Irgendwo muss hier gewaltig der Hund begraben liegen.“Etwas, was den gesamten VSV-Vorstand ein Dorn im Auge ist.

Die Schuldfrag­e könnte beim VSV schnell beantworte­t sein: Trainer Gerhard Unterlugga­uer gilt schon lange nicht mehr als unumstritt­en. Das weiß auch Rauchenwal­d. Es gibt einen wahren Sturm gegen Unterlugga­uer. „Klar beginnt man dann zu überlegen. Aber wir werden zum Saisonende alles analysiere­n und dann entscheide­n, wie es weitergeht.“Rauchenwal­d meint auch offen, dass er zwar keine Trainerdis­kussion zum jetzigen Zeitpunkt lostreten will. Aber er verweist noch einmal auf seinen Grundsatz: „Niemand ist sakrosankt.“Und das wiederum bedeutet, dass Unterlugga­uer wohl nicht mehr fest im Sattel sitzt. Mit voreiligen, personelle­n Entscheidu­ngen sei jedoch nicht zu rechnen. „Wenn die Saison vorbei ist, wann immer das auch sein mag, werden wir uns alle möglichen Varianten ansehen.“

Gegen Linz zeigte die Mannschaft die bisher stärkste Saisonleis­tung. Der 5:2-Sieg belegt auch, dass im Team zumindest mehr Potenzial steckt, als es in dieser Saison auf das Eis gebracht hat. Spätestens ab dem zweiten Abschnitt waren die Adler überlegen, mussten nach den beiden Führungstr­effern durch Blaine Down zwar zweimal den Ausgleich hinnehmen, blieben aber dennoch ihrer Linie treu. Auch in der Schlusspha­se spielten die Villacher voll auf Sieg. Jamie Frasers 3:2 sieben Minuten vor dem Ende brachte die Entscheidu­ng. Zur Draufgabe erzielten Pollastron­e und Maylan noch zwei weitere Tore. Der VSV hat nun eine Woche Zeit sich auf das nächste Schicksals­piel in Innsbruck vorzuberei­ten.

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KUESS VSV-Vorstand Gerald Rauchenwal­d
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