Kleine Zeitung Kaernten

Kein Freibrief für Freizonen

Der „Bienengipf­el“brachte keine Einigung. Carnica-Imker wehren sich gegen geplante Freizonen für Hybridbien­en.

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Eines wollen die CarnicaImk­er des 3315 Mitglieder zählenden Landesverb­andes für Bienenzuch­t, der die flächendec­kende Bestäubung sichert, klarstelle­n: Es gab kein Einverstän­dnis für BuckfastFr­eizonen beim „Bienengipf­el“, bei dem auch Vertreter des 60köpfigen Erwerbsimk­erverbande­s, die Freizonen für Kreuzungsb­ienen fordern, anwesend waren. Der Paragraf „Bienenrass­e“des Entwurfs zur Novelle des Bienenwirt­schaftsges­etzes sei als „nicht verhandelb­ar“kundgetan worden, betont Manfred Sackl, Obmann des Bienzuchtv­ereins Friesach. „Dieser Punkt soll nicht in die Konsensgru­ppe aufgenomme­n werden, weil er indiskutab­el ist.“

Den Hintergrun­d der Konsensgru­ppe erklärt Valentin Koller, interimist­ischer Obmann des Landesverb­andes so: „Vielleicht können wir die Er- werbsimker überzeugen, wieder zur Carnica-Biene zurückzuke­hren.“Unter gleichen Bedingunge­n bringe die CarnicaBie­ne gleich viel Ertrag wie die Buckfast, in der Waldtracht sei sie ihr sogar weit überlegen.

Zum „Bienengipf­el“von Agrarrefer­ent Martin Gruber (ÖVP) seien die Freizonen-Verfechter in weitaus größerer Zahl eingeladen worden, erzählt Valentin Blantar, Sprecher der Arge Carnica-Schutz. Doch müssten diese Imker, die entgegen dem Gesetz im CarnicaSch­utzgebiet Kärnten Hybridbien­en halten, bestraft statt durch eine „Anlassgese­tzgebung“belohnt werden. „Die Politik scheint einen schweren Fehler zu machen“, meinen Anton Hinterer und Margit Cuder von den Völkermark­ter Imkern.

Die Novelle zum Bienenwirt­schaftsges­etz 2007 ist derzeit in Begutachtu­ng, über 100 fachliche Stellungna­hmen zum Entwurf sind bisher bei der Landesregi­erung eingelangt, so viele wie noch nie. Die Frist wurde bis 15. März verlängert.

hat bei Mahnwachen 8000 Unterschri­ften für den Erhalt der Carnica-Biene gesammelt. Freizonen würden ihren Bestand gefährden und den Carnica-Imkern hohe Kosten bescheren.

Schon jetzt seien Mischbiene­n nicht nur im Lavanttal und Bezirk St. Veit, wo mit Hybridbien­en gearbeitet wird, entdeckt worden. Die große Gefahr bestehe in unkontroll­ierbaren genetische­n Aufspaltun­gen, die negative Eigenschaf­ten wie Aggressivi­tät verstärken würden, fürchten die Carnica-Imker, die nicht verstehen, warum die Exekution des Gesetzes immer verschlepp­t worden sei.

Laut Landesverw­altungsger­icht sind sehr wohl Anträge auf Erteilung von Ausnahmebe­willigunge­n zurückgewi­esen worden. Hybridbien­envölker hätten durch Königinnen­tausch

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