Kleine Zeitung Kaernten

Auf dem „Höhepunkt“seiner Karriere

Mit Kurz’ Besuch bei Trump ist Botschafte­r Wolfgang Waldner auf dem Gipfel.

-

Wolfgang Waldner hat nicht vergessen, wie ihm sein Vater, ein Gendarm und Bergführer aus dem Kärntner Gailtal, Skifahren beigebrach­t hat: „Er hat mich auf einen Hügel bei uns in Dellach gestellt und angeschubs­t. Mir blieb nichts übrig, als zu fahren.“Auf und davon war immer das Leitmotiv des 64Jährigen, der seit 2016 österreich­ischer Botschafte­r in Washington ist und maßgeblich am Treffen von Kurz und Trump in Washington beteiligt ist, dem „Höhepunkt“seiner diplomatis­chen Karriere, wie er uns sagt. Und es schließt sich ein Kreis, denn vor 35 Jahren, am 28. Februar 1984, erlebte er als junger Diplomat in Washington den Besuch des damaligen Bundespräs­identen Rudolf Kirchschlä­ger. Es war der erste Staatsbesu­ch eines österreich­ischen Staatsober­haupts in den USA. „Die Sehnsucht nach der weiten Welt“hat Waldner immer angetriebe­n. Nach der Internatsz­eit im Lienzer Gymnasium, das etwas von „Schüler Gerber“hatte, studierte er Jus und Sprachen in Wien und hängte Auslandsst­udien in Grenoble und Bologna an. Sein Studium finanziert­e er sich als Tankwart, Fliesenleg­er, Dachziegel-Akkordarbe­iter, Fremdenfüh­rer. Waldner war bald Kulturatta­ché in Washington, dann Sekretär von Alois Mock, damals Außenminis­ter, Vizekanzle­r und ÖVP-Parteiobma­nn. Mit 32 war er der jüngste Chef eines österreich­ischen Kulturinst­ituts, zwölf Jahre leitete er jenes in New York. Zwölf Jahre führte er auch das Wiener Museumsqua­rtier, wechselte wieder ins Außenamt. Glücklos war sein Abstecher in die Kärntner Landesregi­erung, kurz war er Botschafte­r in Budapest. Der Familienko­dex des zweifachen Vaters: „Mehr sein als scheinen und nicht mehr scheinen als sein.“Das habe ihm sein Vater eingeschär­ft. Manuela Swoboda

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria