Kleine Zeitung Kaernten

Das Rennen, das keiner mag

Nach dem WM-Titel blieb für keinen Zeit zum Verschnauf­en – denn schon heute wartet der City-Event in Stockholm (17.30 Uhr). Und da muss auch Weltmeiste­r Marcel Hirscher hin.

- Von Michael Schuen

Kaum war die Medaille um den Hals, war Marcel Hirscher auch schon weg. Gegen 19 Uhr wartete am Sonntag der Jet am Flughafen in Östersund und es ging in die Heimat, wo er aber nur am Montag Zeit zum Verschnauf­en hatte. Denn schon heute geht es wieder in dieselbe Richtung zurück – es wartet der City-Event in Stockholm. Der Bewerb, den keiner will. Und doch sind alle da. „Weil ich muss“, seufzte Marcel Hirscher nach der Goldenen im Slalom.

Warum er muss? Weil er sich auch mit 29 Jahren keine Pause gönnt. Und letztlich, weil Rage, Zenhäusern den Parallelbe­werb, bei dem er der große Favorit ist, nicht auslassen wird. „Und deshalb muss auch Alexis Pinturault hin, damit er im Slalomwelt­cup nicht an Boden verliert. Und weil der dort ist, muss ich auch“, erklärt Hirscher. Wieso? Weil er drei Rennen vor Saisonende bei 275 Punkten Vorsprung hält und damit – theoretisc­h – vom Franzosen noch eingeholt werden kann. Positiver Nebeneffek­t: Läuft alles normal, wird Hirscher damit schon heute Abend nur zwei Tage nach WM-Gold die nächste Kristallku­gel einfahren, eben die im Slalomwelt­cup.

Der achte Sieg in Folge im Gesamtwelt­cup sollte dann übri- gens auch nicht mehr allzu lange dauern. Denn von Stockholm geht es zwar sofort nach dem Rennen wieder zurück nach Österreich, dann aber schon am Mittwoch weiter nach Bansko. Dort wird Hirscher nämlich sowohl die Kombinatio­n als auch den Super-G bestreiten. 484 Punkte liegt er in der Gesamtwert­ung vor Pinturault. Sind es Ende dieser Woche und nach drei weiteren Rennen mehr als 500, darf man ihm schon zur großen Kugel Nummer acht gratuliere­n.

Und dann wird sich langsam weisen, wohin die Reise geht. „Fragt mich nach zehn Rennen“, meinte er in Åre lächelnd auf die Framon ob es denn weitergehe­n wird. Wahrschein­lich ist es auch dann noch ungewiss. Denn einen Rücktritt, so prophezeit­e er, müssen man „inszeniere­n“.

Neben Hirscher sind in Stockholm natürlich auch die anderen vier WM-Teilnehmer im Slalom dabei. Freude hat keiner, auch Marco Schwarz nicht. „Es passt eigentlich gar nicht, aber man nimmt es halt mit“, meinte der Kärntner, für den es danach ebenfalls noch nach Bansko geht. Zumindest Michael Matt sah aber Positives: „Der CityEvent, der ist nicht so lang. Da geht es sich aus, dass man danach wenigstens feiert ...“Eventuell dann den nächsten österreich­ischen Erfolg.

Es passt eigentlich gar nicht, aber man nimmt es halt mit.

Marco Schwarz

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