Wenn Bob Dylan auf Johann Sebastian Bach trifft
Leo Kysèla und Chris Hammer verbinden im Jazzclub Kammerlichtspiele Soulmusik mit Klassikelementen.
Mit zwölf Jahren schnappte er sich die Gitarre seines großen Bruders, mit 15 Jahren gründete er seine eigene Band. Heute blickt der Soulsänger Leo Kysèla auf eine dreißigjährige Karriere als Berufsmusiker zurück. „Ich habe großes Glück, aber auch viel Pech gehabt“, sagt der Steirer. Nach dem Abschluss seines Architekturstudiums im Jahr 1985 stand er kurz vor der Unterzeichnung eines Plattenvertrages bei einer renommierten Hamburger Plattenfirma. „Doch bevor es dazu kam, verunglückte mein Manager bei einem Autounfall.“Der 63Jährige, der Peter Gabriel und Janis Joplin zu seinen Lieblingsmusikern zählt, machte trotzdem weiter, spielte über 2800 Konzerte im In- und Ausland und veröffentlichte bislang 13 CD-Alben. Seinen Musikstil beschreibt er als eine Mischung aus „Blues, Soul und Cross-over“– einem bestimmten Genre will er sich aber nicht zuordnen lassen. Wie er es schaffte, sich eine Existenz als Berufsmusiker aufzubauen, erklärt er mit seiner unermüdlichen Energie und den folgenden Worten: „Ich habe mich nie verkauft.“Außerdem besitze er ein „gewisses geschäftliches Geschick“. Diesen Samstag wird Kysèla im Rahmen seiner „Souly Nights Tour“mit dem Konzertgeiger Christoph Hammer im Jazzclub Kammerlichtspiele zu hören sein. „Hammer, der ein Mitglied der Wiener Symphoniker ist, wird das ganze Konzert frei und ohne Noten spielen“, verspricht Kysèla. Bei ihrem Auftritt werden die beiden Musiker Klassikelemente (zum Beispiel von Johann Sebastian Bach) und Soulmusik verbinden. Zur Aufführung kommen selbst komponierte Werke, aber auch Songs bekannter Musiker wie Bob Dylan, denen Kysèla mit seiner kratzigen Stimme eine eigene Note verleiht. Julia Braunecker „Leo Kysèla in concert featuring
Chris Hammer“. Samstag, 23. Februar 2019, 20 Uhr. Jazzclub Kammerlichtspiele. Adlergasse 1, Info: 0660-2161966, Karten via Ö-Ticket.