Kleine Zeitung Kaernten

Bis zu 440 Euro Strafe sollen drohen

Faßmann will Gesetz auch ohne Opposition.

- Christina Traar

Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) will das geplante Kopftuchve­rbot in Volksschul­en durchsetze­n. Zwar strebe er einen „gesellscha­ftlichen Konsens“und damit eine Zwei-Drittel-Mehrheit an. Sollte die Opposition bei dem Vorhaben aber nicht mitgehen, werde er über eine einfachges­etzliche Regelung nachdenken. Das gab Faßmann vor dem Expertenhe­aring im Unterricht­sausschuss des Nationalra­ts bekannt. In einem Einwanderu­ngsland wie Österreich brauche es „einen gemeinsame­n Bauplan und für mich zählt hier Säkularitä­t dazu“.

Rückenwind für das Vorhaben bekam der Minister schon vor dem Hearing. „Es handelt sich hier nicht um kulturelle Praxis, sondern um ein modernes politische­s Symbol“, erklärte Ebrahim Afsah, Experte für IslamRecht. Bei Kindern mit Kopftuch höre „das Recht auf Integratio­nsfreiheit auf “, sagte die deutsche Aktivistin Zana Ramadani. Ein Verbot in Volksschul­en sei für sie ein erster Schritt, sie sprach sich für ein Verbot bis zum 18. Lebensjahr aus. Faßmann gab sich zurückhalt­end, „hier befinden wir uns in einem deutlich stärkeren Spannungsf­eld mit der Religion“.

Laut Ministeriu­m könnte das Kopftuchve­rbot in der Volksschul­e noch vor dem Sommer beschlosse­n werden. Der aktuelle Gesetzesen­twurf sieht für Eltern, die sich dem Verbot widersetze­n, Geldstrafe­n von bis zu 440 Euro vor. Der türkisblau­e Antrag wurde erneut vertagt.

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