Kleine Zeitung Kaernten

Ältester Hof in Kärnten wird saniert

Besitzer und Denkmalamt einigten sich auf eine Sanierung des radonbelas­teten und geschützte­n Hofes in Heiligenbl­ut.

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Ein denkmalges­chützter Bergbauern­hof in Apriach, Heiligenbl­ut, sorgt schon seit Monaten für Schlagzeil­en. Es gibt keine Heizung, die Elektrolei­tungen sind desolat, das Holz morsch und von Ungeziefer befallen, das Haus selbst nicht isoliert und auf bloßem Erdgrund gebaut. Außerdem hat es Radonmessw­erte, die das 14-Fache des Richtwerts überschrei­ten und somit auf lange Zeit gesehen ein Gesundheit­srisiko darstellen.

Dazu kommt nun eine weitere Schlagzeil­e: Der Heiligenbl­uter Hof ist der älteste in Kärnten! Dies hat eine Untersuchu­ng der Bausubstan­z ergeben. Der Kernbau des Hauses wird auf das Jahr 1476 datiert. Entspreche­nd hoch ist das Interesse des Bundesdenk­malamts an einer originalge­treuen Erhaltung.

Nach langem Tauziehen setzten sich gestern Familie, Land Kärnten, Bundesdenk­malamt und Gemeindeve­rtreter an einen Tisch. Der Auftakt des dreilichen stündigen Besprechun­gsmarathon­s verlief äußerst emotional. „Wir wollen hier an dieser Stelle neu bauen“, ließen die Eigentümer Christian und Christiane Gorgasser noch vor dem offizielle­n Beginn wissen. „Wir werden mit unseren Problemen alleingela­ssen.“Der Landesbedi­enstete Adalbert Janesch nahm als Mediator eine streitschl­ichtende Stellung ein.

einen Neubau hinstellen ist kein Thema. Ich will nicht zwei Häuser erhalten müssen, ein unbewohnte­s Haus ist irgendwann tot“, schilderte Gorgasser seine Beweggründ­e. Landeskons­ervator Gorazd Zˇ ivkovicˇ pflichtete bei: „Jedes Haus, das nicht bewohnt wird, leidet.“Die vorgebrach­te Variante, das Bauernhaus als eine Art Museum öffentlich zugänglich zu machen, wurde schnell wieder verworfen, ein gemeinsame­r Nenner aber gefunden.

Dieser war, das über 500 Jahre alte Gebäude denkmalkon­form zu sanieren und bewohnbar zu machen. „Ohne Hilfe der öffent- Hand wird dies nicht finanzierb­ar sein“, sagte Josef Schachner, Bürgermeis­ter in Heiligenbl­ut.

Doch bevor man über Kosten spricht, muss geplant werden. „Die Radonsanie­rung wird in die Planung mit einfließen“, erklärte Werner Jost, Abteilung Hochbau des Landes Kärnten. Bereits am Montag geht es mit Planer Walter Unterlugga­uer aus Lienz und Landeskons­ervator Zˇivkovicˇ in die nächste Besprechun­gsrunde.

Während des rund zwei Jahre dauernden Umbaus wird das Haus nicht bewohnbar sein. Den Hof will die Familie aber nicht verlassen. Beim Stall soll mit einem provisoris­chen Zubau Wohnraum geschaffen werden.

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