„Möge der nächste Schritt ein guter sein!“
Leserinnen und Leser zum Abschluss des Berichts über die Visitation der Kärntner Kirche.
„Warten auf personelle Konsequenzen“, 16. 3.
Ach, wie praktisch – Rom entscheidet! Da kann sich die Kirche wieder in der Anonymität verstecken. Die Wirrungen nach dem Weggang von Bischof Schwarz rühren nur an ein Vertrauensdefizit, das die Kirche über Jahrhunderte aufgebaut hat und das sich nicht mehr unterdrücken lässt. Die Causa Schwarz, dem ich – für seine Seelsorge – höchsten Respekt zolle, lässt in mir, einem recht loyalen Kirchenmenschen, eine Wut aufkommen, mit der ich nun gebannt auf die „Entscheidung aus Rom“schaue.
Wird man das Pflänzchen Vertrauen, das die Gruppe Guggenberger, Kalidz, Ibounig gesät hat, wachsen lassen oder wird rasch ein kirchenkonformer Bischof eingesetzt und die personellen Konsequenzen betreffen Gurk? Dann ist selbst der Heilige Geist überfordert.
Möge der nächste Schritt ein guter sein! Sissy Sonnleitner,
Kötschach-Mauthen
Täter-Opfer-Umkehr
Mich stört, dass hinsichtlich des Zustandes oder der Situation der Diözese Gurk immer in der Gegenwart gesprochen wird. Die Diözese Gurk befindet sich nicht in einem Ausnahmezustand – sie war in einem Ausnahmezustand. In der Diözese Gurk herrscht kein Klima der Angst und der Verunsicherung – es gab ein Klima der Angst. Erzbischof Lackner spricht über eine Sachverhaltsdarstellung, was die Gründe für die Wirrungen nach dem Weggang von Bischof Schwarz sind. Die Wirrungen gab es während dessen Amtszeit. Nach seinem Weggang wurden diese Wirrungen nur konkret benannt, ausgesprochen und manches bereits korrigiert.
Derzeit haben wir eine Situation wie bei manchen sexuellen Missbrauchsfällen. Der Täter wird versetzt und bleibt unbehelligt. Die Opfer (in dem Fall die Diözese Gurk oder manche Betroffene) erleben beinahe eine Täter-Opfer-Umkehr. Warum sonst wurde in der Zeit der Sedisvakanz während der Visitation so herumgebohrt? Engelbert Guggenberger hat gezeigt, wie Kirche im 21. Jahrhundert geht. Das schmeckt den höheren kirchlichen Instanzen naturgemäß nicht.
Gabriel Stabentheiner, Organisationsreferent Kirchenbeitragsreferat, Klagenfurt
Lob und Anerkennung
Aufgrund der letzten Aktivitäten des apostolischen Visitators Erzbischof Lackner habe nicht nur ich das Gefühl, dass hier offenbar eine „Schuldumkehr“konstruiert wird. Die Hauptaufgabe der Visitation war für die Kärntner Katholiken natürlich die Causa Bischof Alois Schwarz. Der Administrator der Diözese Engelbert Guggenberger hat mit seinem hervorragenden Team während der Sedisvakanz mutige und der heutigen Zeit entsprechende Aktivitäten gesetzt. Aus meiner persönlichen Sicht wäre er ein äußerst fähiger und kompetenter künftiger Bischof.
Dass der Abschlussbericht des Visitators in Salzburg und nicht in Gegenwart der Kärntner Gläubigen veröffentlicht wurde, scheint mir sehr bedenklich und kommt einer Geheimnistuerei sehr nahe.
Als gläubiger Christ bewundere ich alle Entscheidungen und Aktivitäten Engelbert Guggenbergers seit der Übernahme des schwierigen Amtes. Solche fähige und mutige Kirchenführer braucht das Land. Ich wünsche ihm weiterhin alles Gute und Gottes Segen.
Stefan Moser,
Klagenfurt
Träume
Frei nach Martin Luther King: Ich träume von einer Kirche in Österreich, wo ein Priester nicht nur in den „Seitenblicken“, sondern auch in der „Tafel“und „Gruft“zu sehen ist. Ich träume von einer Kirche, in der die Leitung vorlebt, was uns Papst Franziskus ans Herz legt. Ich träume von einer Kirche, wo Kritik von der Basis gehört wird. Ich träume von einer Kirche, in der den Hirten der Stallgeruch nicht fremd ist.
Anna Kreith, Kindberg
Entwertetes Holz
„Holz um 35 Millionen entwertet“, 18. 3. Holz ist also für die Waldbesitzer um 35 Millionen entwertet, das ist mittlerweile schon existenzbedrohend – Klima, Borkenkäfer usw.
Warum bleibt dann aber bei einem Brett oder einer Latte der Schnittholzpreis für den Konsumenten im Baumarkt gleich hoch? Ein Teil unterliegt natürlich einer Qualitätsverminderung, aber alles? Und wieder ist der, der das Urprodukt hat, der Dumme.
Hannes Löschenkohl,
Kappel am Krappfeld