Kleine Zeitung Kaernten

Der Familienra­t trifft die endgültige Entscheidu­ng

Weitermach­en oder aufhören? Diese Frage konnte Marcel Hirscher am Dienstag in Wien nicht beantworte­n.

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Die journalist­ische Zuhörersch­aft spitzte Ohren & Bleistifte: Würde er wohl hier, im Hauptquart­ier von Hauptspons­or Raiffeisen, den Rücktritt vom aktiven Rennsport kundtun? Oder würde er verlautbar­en, dass die Vorbereitu­ng auf den kommenden SkiWinter zwei Tage nach der abgelaufen­en Saison längst begonnen hat? Marcel Hirscher wirkte wenig entspannt hinter dem Mikrofon, wohl wissend, dass er keine eindeutige­n Antworten auf die noch nicht gestellten Fragen wird geben können.

sagte der 30-Jährige: „Ich werde diese Lebensents­cheidung jetzt auf mich zukommen lassen und in wenigen Wochen die Entscheidu­ng bekannt geben, die ich dann mit meiner Familie getroffen habe.“Die besteht in erster Linie aus Ehefrau Laura und dem wenige Monate jungen Buben, in zweiter aus Vater Ferdinand, dem begnadeten Material-Tüftler, der, abgesehen von der Extraklass­e Marcels, großen Anteil an den Erfolgen hat. „In meinem Kopf spielt’s jedenfalls verrückt“, sagte der Salzburger.

Während Hirscher vor dieser so erfolgreic­hen Saison noch angekündig­t hatte, er wolle nur ausgewählt­e Rennen bestreiten und das Ziel, zum achten Mal in Folge den Gesamtwelt­cup zu gewinnen, hintanstel­len, würde er im Fall des Weitermach­ens mit voller Kraft Jagd auf alle neune machen. „Man fährt nicht nur Rennen, man fährt um Kugeln, man fährt um eine Gesamtwert­ung. Es ist ein erhebliche­r Unterschie­d, ob man sich für den Einzelwett­kampf vorbereite­t oder das gesamte große Projekt.“Voraussetz­ung hiefür sei, körperlich und mental nochmals voll auf der Höhe zu sein. „Da braucht es hundert Prozent. Anderersei­ts merke ich, dass ich 30 bin und keine 18 mehr. Heuer habe ich nach der WM in Are zum ersten Mal während einer Saison gemerkt, dass ich schön langsam müde werde. Und die Konkurrenz schläft ja auch nicht.“

nach dem Aufhören, wenn es am schönsten ist, habe er sich schon oft stellen dürfen: „Glückliche­rweise bin ich diesem Leitfaden nie nachgegang­en, sonst hätte ich 2012 in Schladming aufgehört.“Er holte damals seinen ersten Gesamtwelt­cup, mittlerwei­le kamen sieben weitere in Folge dazu sowie je sechs kleine Kristallku­geln in Slalom und Riesentorl­auf, er hält bei 67 Weltcup-Siegen. Eine Tendenz gäbe es zwar, sie liege bei 49:51, aber er wolle noch nicht sagen, in welche Richtung, meinte der 30-Jährige. Aber die endgültige Entscheidu­ng fiele bald ...

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