KÄRNTNER DES TAGES
Markus Murke (38) ist seit Jahren für den stimmigen Ton bei den Sommerspielen Eberndorf verantwortlich.
Markus Murke ist für den stimmigen Ton bei den Sommerspielen Eberndorf verantwortlich.
Wenn „das Publikum an den richtigen Stellen lacht“, dann stimmt für Markus Murke die Inszenierung, wird „das Herzblut“spürbar, mit dem die Akteure am Werk sind. Bei der heurigen Produktion der Südkärntner Sommerspiele in Eberndorf lacht das Publikum oft, herzhaft und genau an den richtigen Stellen von Patrick Steinwidders Bearbeitung der Goldoni-Komödie „Die Wirtin“.
Der ausgebildete Tenor Murke ist seit drei Jahren nicht nur der musikalische Leiter in Eberndorf, sondern steht heuer auch als verliebter Kellner auf der Bühne. Er arrangierte die Singstimmen, „kitzelte die Feinheiten“aus den Figuren und freut sich über die Begeisterung der großteils LaienSchauspieler. Junge Leute will er mit dem flotten Potpourri aus Italo-Pop und 1970er-JahreSzenerie ins Theater locken.
Für den Lavanttaler, der seine Kindheit in Leoben verbrachte, war schon früh klar, dass er beruflich im Kunst- und Kulturbereich Fuß fassen will. Er erinnert sich an die Autofahrten mit seinem Zwillingsbruder Christoph und den Eltern von Leoben ins heimatliche St. Andrä, bei denen „wir Buben mit unserer Mutter dreistimmig gesungen haben“. Trompete hat er auch gelernt, aber vor allem das Singen im Chor und bei Familienfesten war Murkes Leidenschaft. Vorerst allerdings nur nebenbei, absolvierte er doch nach der Hauptschule eine Ausbildung zum diplomierten Krankenpfleger. Über ein Gesangsstudium am Kärntner Landeskonservatorium stieg er dann Schritt für Schritt in die Musi
kerlaufbahn um, nahm am „Young Singers Project“der Salzburger Festspiele teil, am Opernstudio Wuppertal, sang im Extrachor des Stadttheaters Klagenfurt und landete vor drei Jahren im Chor der Oper Graz. Hier ist seither sein Lebensmittelpunkt, lebt er in einer fixen Partnerschaft, von hier pendelt er seit drei Jahren in den Sommermonaten nach Eberndorf. Viel Zeit bleibt da nicht mehr. Und wenn doch, dann schwingt der italophile Tenor den Kochlöffel: Von Klassikern wie Scaloppine al limone bis zu asiatischen Gerichten reicht sein Repertoire, dessen Rezepte er in einem eigenen Kochbuch festhält. Eine Zubereitungsanleitung hat dabei auch mit seinem Beruf zu tun: Um bei Stimme zu bleiben, macht Markus Murke seine Hustenpastillen selbst – aus Birkenzucker und diversen heimischen Kräutern.