Tierheim platzt aus allen Nähten
Unkastrierte Katzen stellen das Tiko vor eine Herausforderung.
Klagenfurt hat ein Katzenproblem: Weil viele Besitzer die gesetzliche Kastrationspflicht vernachlässigen, platzt das Tierschutzkompetenzzentrum (Tiko) aus allen Nähten. Rund 50 Kätzchen werden derzeit aufgepäppelt. „Es ist leider immer noch Praxis, die Jungen auszusetzen oder im schlimmsten Fall zu töten“, berichtet die stellvertretende Geschäftsführerin Ines Buchsteiner. Vor zwei Wochen wurden 23 Katzenbabys in Boxen vor dem Tierschutzkompetenzzentrum abgestellt – vermutlich vom selben Besitzer, der bereits im Vorjahr 22 Katzen ausgesetzt hat. „Wir freuen uns über das Vertrauen, fühlen uns aber auch ausgenutzt“, sagt Buchsteiner. Denn die Versorgung der Kätzchen stellt das Tiko vor eine Herausforderung: „Die Kleinen sind oft krank, müssen in Quarantäneboxen gepflegt werden.“Dadurch fallen hohe Kosten an: „Zehn Wochen bleiben die Tiere bei uns. Pro Katze werden 200 Euro für die medizinische Versorgung fällig, Pflege und Futter nicht miteinberechnet. Da ist man schnell bei 10.000 Euro im Monat.“Das sei kaum zu stemmen: „Mit dem Geld vom Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt kann das Tiko nur 17 Prozent der Jahreskosten abdecken.“Durch die Vernachlässigung der Kastration nimmt auch der „Katzenschnupfen“zu, denn Streunerkatzen sind meist nicht geimpft. „So harmlos wie sein Name ist die Erkrankung leider selten. Die Tiere können daran sterben“, so Buchsteiner. „Wer eine Katze zu sich nach Hause holt, muss auch die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie sich nicht unkontrolliert vermehrt“, appelliert Tierärztin Michaela Eckl aus Klagenfurt.