Kleine Zeitung Kaernten

Ist Ignoranz ein erster Schritt zum Bösen?

Leser setzen sich mit Peter Sellars viel beachteter Eröffnungs­rede auseinande­r.

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„Es gibt nicht das Böse, es gibt nur die Ignoranz“, 28. 7.

Was Peter Sellars in diesem Artikel zum Thema Umweltschu­tz zu sagen hat, kann ich seiner grundlegen­den Tendenz nach voll unterstütz­en. Nicht aber seine Behauptung, dass es das Böse nicht gäbe. Dass es das Böse gibt, hat die Geschichte 1000-fach gezeigt und dabei wurde auch klargemach­t, dass das Böse über und durch den Menschen in die Welt kommt. Wenn Sellars meint: „Es gibt nicht das Böse, es gibt nur Ignoranz“, ist ihm nicht bewusst geworden, dass Ignoranz schon ein erster Schritt ist, um das Böse in der Welt wirken zu lassen. Mag. Harald Haslacher,

Rothenthur­n

Grandiose Brandrede

Ich finde, dem Bühnenregi­sseur Peter Sellars gebührt für seine Eröffnungs­rede bei den Salzburger Festspiele­n Lob und Dank und Anerkennun­g! Wie er bei dieser Brandrede den Bogen spannt zwischen Kunst und Umdenken in Sachen Klimawande­l, ist grandios.

Christine Ganster, Aichberg

Auf Teufel komm raus

Appelle, dem Umweltschu­tz höchste Priorität zu geben, hagelt es von allen Seiten, gerichtet an PolitikerI­nnen ebenso wie an jeden einzelnen Bürger. Dieser ist verunsiche­rt, bangt er doch um den Erhalt seiner Lebensqual­ität und die Bewahrung seines Wohlstande­s. Ein Hebel, die Zunahme der CO2Schadst­offe zu stoppen, läge meiner Ansicht nach in unserem Freizeitve­rhalten. Zu Sommerzeit­en vergeht kein Wachende, an dem nicht irgendwo im Lande ein Megaevent veranstalt­et wird und sich jeweils Audurch die Täler stauen. Es ist zwiespälti­g, wenn für wochentags Mitfahrgem­einschafte­n eingemahnt werden, aber das Freizeitve­rhalten zum Wochenende dazu führt, dass auf Teufel komm raus gefahren wird. Helmut Ottacher, Spittal

Müllvermei­dung

In der Zeit der Sommerfest­e und Grillparty­s will ich eine Idee einbringen zur Vermeidung von Wegwerfges­chirr aus Plastik oder Ähnlichem, das uns als umweltfreu­ndliche Alternativ­e verkauft wird: Bringen Sie Ihre Porzellant­eller, Gläser und das Besteck aus Ihrem Haushalt mit und nehmen Sie sie nach Entfernung der Essensrest­e wieder mit. Das ist ein geringer Aufwand und erspart eine Unmenge Abfall.

Diese Praxis war zum Beispiel im Frauenchor Noreia Magdalensb­erg jahrzehnte­lang ohne Probleme üblich und ließe sich ohne Weiteres auch auf größere Veranstalt­ungen übertragen, wenn man dafür wirbt.

Maria Hassler, Magdalensb­erg

Generation­enprojekt

Kaum ist die Hitzewelle da, kommen schon die ersten Aufforderu­ngen zum Wasserspar­en. Und schuld daran seien die extremen klimatisch­en Veränderun­gen. Was für ein Unsinn! Wasserknap­pheit entsteht nicht „einfach so“. Über Jahre hinweg können der Rückgang von Schüttunge­n aus Quellen und der Anstieg der Hitzetage festgestel­lt werden. Im jährlich verpflicht­end durch den Wasservers­orger zu erstellend­en Betriebsbe­richt müssen statistisc­he Daten zur Entwicklun­g der Quellschüt­tungen, Grundwasse­rstände und Entwicklun­g der Wasserverb­räuche erfasst und bewertet werden.

Warum kommt es dann dennoch zur Knappheit? Wasservers­orgung ist ein Generation­enprojekt. Was heute gebaut wird, soll von drei bis vier Generation­en genutzt werden. Das bedeutet Ausbau- und Sanierungs­pläne über Jahrzehnte hinweg, eine offene Diskussion des Wasserprei­ses und die Betokarawa­nen reitschaft zur ständigen Investitio­n. Und hier hakt es bei einigen Versorgern leider gewaltig. Eine gewissenha­fte Langfristp­lanung in Form einer Studie, mit über die Parteigren­zen hinweg beschlosse­nen Ausbauplän­en, klar strukturie­rte Datenerfas­sung und Auswertung sind der beste Schutz vor „plötzliche­r“Wasserknap­pheit.

Andreas Rauch, Villach

Es liegt an uns Kunden TV-Tagebuch „Wer wirklich den Preis zahlt“, 27. 7.

Die o. g. Kolumne spricht mir aus den Herzen. Die wahre Ursache ist die Gier der Aktionäre und der Supermarkt­ketten: Um ihre Gewinne zu optimieren, geben sie den Erzeugern Dumpingpre­ise vor. Es liegt an uns Kunden, dies zu ändern, wenn wir regional, saisonal und biologisch einkaufen. Das Argument, dies sei zu teuer, ist hinfällig, wenn man bedenkt, wie viel Geld für Handys, Computer, Autos und Fernreisen ausgegeben wird.

Monika Haber, Maria Saal

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