Primar in den Bergen
Ulrich Steinhart (56) nähert sich wieder Kärnten: Er leitet künftig die Gynäkologie der Landesklinik Tamsweg.
Wenn Ulrich Steinhart über seinen Beruf spricht, spürt man seine Begeisterung. „Auch nach mehreren Tausend miterlebten Geburten bleibt dieses Ereignis etwas ganz Großartiges.“
Der gebürtige Klagenfurter ist derzeit noch Chefarzt der Frauenklinik im Schweizer Spital Lachen (Kanton Schwyz). Demnächst tritt der 56-Jährige seine neue Stelle als Primar für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Landesklinik Tamsweg (1022 Meter Seehöhe) an. „Die Möglichkeit, in einer kleinen und topmodernen Spitalseinheit mitzuarbeiten, hat mich dazu bewogen, meine Bewerbung einzureichen“, erklärt Steinhart. „Die Freude, nach Österreich zurückzukehren, wird mit jedem Tag größer.“
2015 verschlug es den Chefarzt in die Schweiz. Der Vater von vier Kindern verlässt seine derzeitige Wahlheimat „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Er genieße sein Leben in der Schweiz und sei wunderbar eingebettet. „Das alles zu verlassen ist nicht
ganz einfach. Aber meine Abteilung funktioniert gut und ich bin mir sicher, dass ich entbehrlich bin“, gibt sich der Kärntner zuversichtlich, dessen Vater ebenfalls Mediziner war.
„Obwohl ich von klein an mit diesem Berufsfeld konfrontiert war, reifte der Wunsch Medizin zu studieren erst spät – und zwar unmittelbar nach der Zeit beim Militär“, erinnert sich Steinhart. Während seines Medizinstudiums an der Universität Wien wurde ihm aber schnell klar, dass er die Fachausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe machen möchte. „Ich bin anhaltend fasziniert von der Vielschichtigkeit des Fachs. Es bietet ein unglaublich breites Spektrum. Dieses reicht von hoch anspruchsvoller Chirurgie bis zur Unterstützung von Paaren bei ihrem Kinderwunsch.“
Nach abgeschlossener Facharztausbildung zog es Steinhart wieder nach Kärnten. Unter anderem war er im Deutsch-Ordens-Spital Friesach, im Landeskrankenhaus Villach und im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan tätig. Weiters verbrachte er drei Jahre in der Universitätsklinik St. Luc in Brüssel. „Das war eine sehr intensive Zeit, die mein weiteres berufliches Agieren bis heute prägt.“
In den vergangenen Jahren fand der Gynäkologe nur wenig Zeit, um Kärnten zu besuchen. „Da wir Kärntner schwer heimwehgefährdet sind, freut es mich umso mehr, näher an meine Heimat zu rücken“, erzählt der Frauenarzt. Und in der Freizeit? „Was meinen Sie damit?“, fragt Steinhart und lacht dabei. Wenn er aber in den Genuss kommt, verbringt er diese in der Natur, hört Musik, geht gerne auf Konzerte und verbringt Zeit mit seiner Familie.