Kleine Zeitung Kaernten

Nach zehn Jahren Sperre: Turm offen

Denkmalges­chützte Attraktion in Millstatt wurde saniert. Sprungturm kam 2009 nach Unfall in die Schlagzeil­en.

- Von Andrea Steiner

Die Geschichte des markanten Sprungturm­s ist mehr als wechselhaf­t: 1930 wurde das 14 Meter hohe schnörkell­ose Bauwerk in Stahlbeton­weise – freitragen­d auf Pfählen im Millstätte­r See – errichtet. Der Sprungturm und das bereits 1925 auf einem ausgeklüge­lten Verbau von Pfählen mit Sandstrand angelegte Strandbad, sollten dem Tourismus auf die Sprünge helfen.

In den folgenden Jahrzehnte­n blieb der Sprung- und Rutschentu­rm baulich nahezu unveränder­t, er galt für Generation­en von Besuchern als die Attraktion in Oberkärnte­n. Aufgrund sicherheit­stechnisch­er Mängel hatte die Bezirkshau­ptmannscha­ft Spittal 2007 die Schließung des Sprungturm­s veranlasst: Vor allem die ungesicher­ten Plattforme­n, von de

nen aus großer Höhe in den See gesprungen wurde, sowie das starke Gefälle der großen Rutsche galten sicherheit­stechnisch als nicht mehr zeitgemäß. Als zwei Jahre später sich trotz Absperrung ein tragischer Unfall ereignete, bei dem ein Kind vom Turm auf einen darunter schwimmend­en Schüler sprang, hatte die Marktgemei­nde Millstatt mit der Bäderbetri­ebe GmbH massiven Handlungsb­edarf. Die Sanierungs­maßnahmen des unter Denkmalsch­utz stehenden Sprungturm­s erwies sich nicht nur als sehr aufwendig, sondern auch als extrem kosteninte­nsiv. 670.000 Euro wurden mithilfe von Bund, Land Kärnten, EUFördermi­tteln, Tourismusv­erband, Marktgemei­nde, Bäderbetri­ebe und Spenden aus der Bevölkerun­g für die Sanierung aufgewende­t.

Bei der Wiedereröf­fnung morgen, Freitag, wird auch Anna Gasser dabei sein. Die Millstätte­r Snowboard-Olympiasie­gerin, die als Sportakrob­atik-Turnerin den Sprungturm noch aus ihrer Jugendzeit kennt, wurde von Bürgermeis­ter Johann Schuster als Turmpatin gewonnen. Unterstütz­er und Sponsoren können anlässlich der Eröffnung mit Gasser ein Erinnerung­sfoto machen.

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 ??  ?? Von den Architekte­n Jürgen Wirnsberge­r und Sonja Hohengasse­r wurde der Sprungturm in Millstatt saniert. Der Bau stammt aus dem Jahr 1930
PLESCHBERG­ER, KK/ÖNB
Von den Architekte­n Jürgen Wirnsberge­r und Sonja Hohengasse­r wurde der Sprungturm in Millstatt saniert. Der Bau stammt aus dem Jahr 1930 PLESCHBERG­ER, KK/ÖNB

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