Kampfansage von Thiem
Dominic Thiem steht nach einem 7:6, 6:4 über Pablo Andujar im Kitzbühel-Halbfinale. Der 25-Jährige trifft heute auf Lorenzo Sonego – und ist vor dem Italiener gewarnt.
Atemlos rauschte Schlager-Fan Dominic Thiem am Mittwochabend gegen Sebastian Ofner durch die Nightsession in Kitzbühel – doch am Tag danach bei strahlendem Sonnenschein in der Gamsstadt fehlte Österreichs Tennisstar anfangs der Rhythmus. Schnell lag der Lichtenwörther gegen den Spanier Pablo Andujar mit 0:2 zurück, kämpfte sich jedoch noch in ein Tiebreak, das er sicher für sich entscheiden konnte.
„Es waren ganz andere Bedingungen als am Vortag, auch deswegen hab’ ich mir schwer ge
tan – und bin zu oft in die Defensive geraten“, sagte die Nummer vier der Welt, die auch im zweiten Durchgang einen Katastrophenstart erwischte und mit 0:3 ins Hintertreffen geriet. Angefeuert von 5600 Fans in der restlos ausverkauften Arena konnte sich der 25-Jährige aber abermals steigern und nach über eineinhalb Stunden Spielzeit den 7:6, 6:4-Sieg fixieren. „Es war eine Partie, die ich nur über den Kampf gewonnen habe, denn es war sicher keine spielerische Glanzleistung. Aber das ist diesmal zum Glück Nebensache“, bilanzierte Thiem nach seinem dritten Halbfinaleinzug in Kitzbühel. Und schickte gleich eine Kampfansage an die Konkurrenz hinterher: „Ich muss mich steigern, aber ich will dieses Jahr unbedingt den Titel holen.“
Dafür muss der topgesetzte Niederösterreicher heute (3. Match nach 11.30 Uhr) Lorenzo Sonego bezwingen. Der 24-jährige Italiener hatte mit ThiemAngstgegner Fernando Verdasco (ESP) nur wenig Probleme
und setzte sich mit 6:4, 6:4 durch. „Ich habe mir das Match großteils angesehen, vor allem der Aufschlag und die Vorhand sind stark, deswegen muss ich gut retournieren und über seine Rückhand spielen“, ist Thiem vor der Nummer 56 der ATPRangliste gewarnt.
Während mit Österreichs
TennisAushängeschild die Nummer eins des Turniers im Single noch vertreten ist, musste im Doppel die topgesetzte Paarung die Koffer packen. Oliver Marach und Jürgen Melzer verloren überraschend gegen Frederik Nielsen/Tim Pütz (DEN/ GER) mit 3:6, 6:7. Nach dem Finale in Umag und dem Titel in Hamburg war bei der heimischen Paarung die Luft draußen. „Der erste Satz war nicht gut, unsere Schläge sind einfach nicht gut gewesen. Wir haben auch unterirdisch retourniert“, erklärte der Steirer Marach, und Melzer ergänzte: „Das war heute sicherlich ein schwarzer Tag. Wenn wir so auftreten, können wir dieses Duell noch 30 Mal spielen und gewinnen es kein einziges Mal.“
Doch noch lebt in Kitzbühel die Hoffnung auch auf einen rot-weiß-roten Titel im Doppel. Philipp Oswald schaffte mit Partner Filip Polasek (SVK) den Einzug ins Halbfinale.