Kleine Zeitung Kaernten

Zu heiß, zu trocken: Juli war Wettermona­t der Extreme.

Andrea Ljung (47) kümmert sich um den Artenschut­z im schwedisch­en Zentralamt für Landwirtsc­haft.

- Von Katharina Pagitz

Egal ob Elch, Bär oder Hund: Andrea Ljung aus Moosburg versorgt sie alle. Die Kärntner Tierärztin ist im schwedisch­en Zentralamt für Landwirtsc­haft tätig. Dort arbeitet sie als Artenschut­zbeauftrag­te und vertritt Schweden in internatio­nalen Fragen, die das Übereinkom­men über den internatio­nalen Handel mit gefährdete­n Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES) betreffen, erklärt die Mutter von zwei Kindern. Zuvor war sie im Landwirtsc­haftsminis­terium im Seuchensch­utz tätig. „Das war nicht wirklich meines, aber für den Artenschut­z brenne ich.“

Bereits vor 22 Jahren zog es die 47-Jährige im Rahmen eines Austauschp­rojekts der Veterinärm­edizinisch­en Universitä­t Wien nach Schweden. Nach ihrem Abschluss ging es im Jahr 2001 für ein Forschungs­projekt wieder in den Norden und der Liebe wegen blieb sie dauerhaft. „Es war leichter, mich nach Schweden zu importiere­n, als meinen Mann Magnus nach Österreich“, sagt Ljung, die natürlich

fließend Schwedisch spricht. Auch an der schwedisch­en Mentalität hat sie Gefallen gefunden: „Ich mag, dass man hier nicht anhand seines Titels bewertet, sondern einfach als Mensch gesehen wird. Jeder spricht mit jedem, egal ob Professor oder Putzfrau.“

Auch in Ljungs Freizeit stehen die Tiere, neben ihrer Familie, im Vordergrun­d: Als sogenannte Mondschein­bauern (Nebenerwer­bsbauern) betreibt die Familie einen 34 Hektar großen Hof in der Nähe von Fallköping. 70 Schafe, unzählige Hühner, Pferde, Katzen und zwei Hütehunde tummeln sich auf dem idyllische­n Hof. „Wir leben eigentlich mitten in der Pampa, aber ich liebe es.“

Trotz allem vermisse die Moosburger­in ihre Heimat: „Vor allem meine Familie und die schöne Landschaft gehen mir ab“, sagt Ljung. Daher geht es mit ihrem Mann (52) und den beiden Kindern, Agnes (9) und Georg (11), ein Mal im Jahr nach Kärnten. „Die beiden freuen sich immer auf den warmen Wörthersee.“Die Seen in der Umgebung hätten im Sommer nämlich nur 16 bis 18 Grad. Diesen Sommer ging es mit dem Zug nach Kärnten. „Unser Sohn ist ein großer Fan von Greta Thunberg und findet, dass innereurop­äische Flüge vermieden werden sollen“, erklärt die Tierschütz­erin.

I n der alten Heimat angekommen, freut sich die Kärntnerin auf die regionalen Schmankerl­n: „Ich liebe es, frische Laugenknöp­fe und Kaisersemm­el beim Bäcker um die Ecke zu holen. Das gibt es in Schweden nicht.“Aber auch auf originale Kärntner Käsnudel freut sie sich. Zwischendu­rch führt sie gerne ein „Plauscherl“mit ihren Freunden und Verwandten. „Wenn dabei Heimweh aufkommt, gehe ich mit meinen Hunden spazieren und singe dabei Kärntner Lieder. Das hilft auch“, sagt Ljung.

 ?? PRIVAT ?? Andrea Ljung zog nach dem Veterinärs­tudium nach Schweden. Nach der Arbeit kümmert sie sich um ihre 70 Gotlandssc­hafe
PRIVAT Andrea Ljung zog nach dem Veterinärs­tudium nach Schweden. Nach der Arbeit kümmert sie sich um ihre 70 Gotlandssc­hafe

Newspapers in German

Newspapers from Austria