Rosen, Zypressen und ein Mammut
Der Sommer zeigt sich auch in Schlossgärten von seiner schönsten Seite. Wir durften hinter drei Tore blicken. Mit großer Hingabe werden die Gärten gepflegt. Zwischen Ziersträuchern und Schnittblumen findet sich darin auch so manch eine Besonderheit.
Schloss Wasserleonburg
Weiße und rosarote Hortensien strahlen mit der Sonne um die Wette. „Ich pflanze jetzt mehr von diesen Blumen. Sie sind einfach leichter zu pflegen“, sagt Sabine Millonig (Foto). Sie ist seit 37 Jahren die gute Seele von Schloss Wasserleonburg in Nötsch. Neben dem Haushalt ist Millonig für die Pflege der Parkanlage verantwortlich. Millonig vermehrt die Hortensien selbst. Genauso wie die roten Pelargonien, die den Schlosshof schmücken. Immer wenn es die Zeit erlaubt, ist Millonig im Garten und pflegt und gießt die Pflanzen. Der Schlauch kommt bei den Beeten entlang der Zypressenallee zum Einsatz. Die Zypressen wurden im Jahr 1930 gepflanzt. Dort gibt es ein Beet mit Bodendeckerrosen und auch Eiben. In einem anderen Rabatt wachsen Schnittblumen. „Derzeit blühen Kugeldisteln, Lilien, Phlox und Dahlien“, sagt Millonig.
Der imposante Springbrunnen aus Marmor, der aus der Villa Medici in Florenz stammt, wird neuerdings von Eiben umrahmt. „Den Buchsbaum mussten wir entfernen. Ein Pilz und der Zünsler hatten ihm zugesetzt“, sagt Millonig. Das Rasenmähen wird von einem Mitarbeiter übernommen. „Er mäht die beiden großen Wiesen alle zehn Tage mit dem Rasentraktor“, sagt Millonig.
Schloss Schmelzhofen
Über 200 Jahre ist der Mammutbaum alt, der im Garten von Schloss Schmelzhofen in St. Margarethen/Lavanttal steht. „Feuerwehrleute haben mir erzählt, dass ein Kugelblitz Anfang der 1960er-Jahre in den Baum eingeschlagen hat. Er war total verkohlt“, erzählt Pepo Pichler. Doch der Baum hat sich erholt und trieb neu aus. Seit damals ist der Stamm gespalten. „Wir müssen die Äste so alle sechs bis acht Jahre zusammenbinden“, sagt Pichler. Der Baum wurde nämlich nah am Schloss gepflanzt. Zu groß ist die Gefahr, dass er auseinanderbricht.
Der Künstler hat das Anwesen 1992 erworben. Der Garten, der knapp zwei Hektar groß ist, ist das Reich seiner Frau. „Sie kann nicht genug Pflanzen haben und liebt es, die Blumen zu pflegen“, sagt Pichler. Im blitzblauen Salettl setzen etwa Geranien und Sulfinien farbige Akzente. Die Baum- und Heckenpflege führt zwei Mal im Jahr eine Firma durch. „Die Buchenhecke ist sehr breit und fünf Meter hoch. Da braucht man schon eine Hebebühne“, sagt Pichler. Beim Schnitt werden Kanten vermieden. „Meine Frau hat gerne runde Formen“, sagt der Künstler. Für das Mähen des Rasens mit dem Rasentraktor muss man gut sechs bis acht Stunden einrechnen. „Früher habe ich das gemacht“, sagt Pichler, der die Zeit aber doch lieber im Atelier verbringt. Pichler hat jemanden gefunden, der diese Tätigkeit alle zehn Tage erledigt und das auch sehr genau macht. „Sicher, der Garten macht viel Arbeit. Wenn man ihn nicht regelmäßig pflegt, verwildert er schnell“, sagt Pichler. Doch die Mühe ist es mehr als wert. Das Ehepaar genießt die Zeit im Garten.
Schloss Greifenburg
Der Rosenbogen beim Eingang zum Garten von Schloss Greifenburg im Drautal ist eine Augenweide und gleichzeitig eine Besonderheit. Eine Kulturrose mischt sich hier mit einer wild gewachsenen Rose. „Das Wilde mit dem Kultivierten hat seinen Charme“, sagt Claudia KocherPeschl und fügt hinzu: „In unserem Garten ist nichts gekünstelt. Das passt nicht zu uns und zur Region.“Bei der Pflege des Gartens wird die Familie von fleißigen Händen aus dem Ort unterstützt. Sie übernehmen etwa das Rasenmähen oder die Pflege der Buchsbaumhecken. Letzteres sei eine schwierige Angelegenheit. „Auf diese Weise haben wir Kontakt mit den Leuten“, sagt Kocher-Peschl.
Auf der großen Wiese wächst auch ein Nussbaum, der Schatten spendet. „Er sieht aus wie ein Lebensbaum“, sagt sie. Am Hang findet sich etwas, was für einen Schlossgarten wohl nicht so üblich ist: Feigenbäume. Die süßen Früchte laden zum Naschen ein.